Berlin, 14. Juli 2023 – Immer mehr Menschen in Deutschland bekommen Neurodermitis diagnostiziert. Das zeigt eine aktuelle Analyse des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung mit Daten aus den Jahren 2012 bis 2021. Demnach stieg die Zahl der Betroffenen bundesweit von rund 3,6 Millionen auf knapp 3,8 Millionen. Den größten Anstieg verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 16 Prozent und einem Anstieg der Betroffenenzahl von rund 72.000 auf 83.500. „Unsere ambulanten Arztdaten zeigen, dass die Zahl der an Neurodermitis Erkrankten in einigen Bundesländern deutlich ansteigt. Die Ursachen dafür müssen eingehender untersucht werden, um auslösenden Faktoren nach Möglichkeit besser im Vorfeld begegnen zu können. Denn die Erkrankung schränkt die Betroffenen häufig stark in ihrer Lebensqualität ein“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.
Kinder und Jugendliche häufiger betroffen
Laut der BARMER-Auswertung verteilen sich die Neurodermitis-Diagnosen auch stark nach Alter. Am häufigsten sind Kinder bis neun Jahre betroffen, von denen 11,9 Prozent die Diagnose Neurodermitis erhalten. Auf sie folgt die Gruppe der 10- bis 19-Jährigen mit einem Anteil von 6,7 Prozent. Ab dem 20. Lebensjahr sinkt die Betroffenenrate stetig bis auf ein Niveau von unter drei Prozent. „Neurodermitis wird vor allem bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Das mag auch daran liegen, dass beim erstmaligen Auftreten die Symptome ärztlich abgeklärt werden wollen. Neurodermitis ist zwar nicht heilbar. Im Erwachsenenalter kommt es aber häufiger zu symptomfreien Phasen“, sagt Straub. Neurodermitis sei nicht ansteckend. Eines der schwerwiegendsten Symptome sei juckender Hautausschlag, der auch psychisch sehr belaste. Faktoren wie Rauchen, Umweltverschmutzung und übertriebene Hygiene könnten das Krankheitsbild verstärken. Im Jahr 2021 litten im Durchschnitt 5,2 Prozent der Frauen und 4,1 Prozent der Männer an der Hautkrankheit.
Service für Redaktionen