Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter Ess-Störungen. So ist die Zahl der Betroffenen bundesweit von etwa 390.000 auf rund 440.000 zwischen den Jahren 2011 und 2015 (plus ca.13 Prozent) angestiegen.
Dies geht aus aktuellen Hochrechnungen der Barmer GEK zu Ess-Störungen hervor, zu denen unter anderem Magersucht und Bulimie gehören. „Dass immer mehr Menschen unter Ess-Störungen leiden, beobachten wir mit großer Sorge. Oftmals nehmen die Betroffenen ihr Essverhalten nicht als krankhaft wahr. Hier ist die Rückmeldung von Eltern und Freunden gefragt“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK. Ess-Störungen gehörten in die Hand eines medizinischen Expertenteams. Neben den psychischen Beeinträchtigungen können sie auch schwerwiegende organische Schäden nach sich ziehen und schlimmstenfalls sogar tödlich enden.
Dunkelziffer bei Magersucht dürfte um Vielfaches höher liegen
Unter Magersucht litten im vergangenen Jahr bundesweit 9.627 Barmer GEK Versicherte und damit 14 Prozent mehr als noch im Jahr 2011 (8.442). Dabei hat es einen Anstieg der Fallzahlen in allen Bundesländern gegeben, vor allem aber in den Bundesländern, die noch relativ wenige Betroffene haben. Am höchsten war die Steigerungsrate in Brandenburg mit knapp 55 Prozent. Die meisten Barmer GEK Versicherten mit der Diagnose Magersucht hat es im Jahr 2015 in den bevölkerungsstarken Ländern Nordrhein-Westfalen (2.466) und Bayern (1.308) gegeben. „Den vermeintlich niedrigen Fallzahlen zum Trotz ist Magersucht gerade bei Frauen ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Denn die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen“, sagt Marschall. Stress, Leistungsdruck und falsche Vorbilder könnten dazu führen, dass Frauen magersüchtig würden.
Mehr Infos zu diesem Thema in unserem Broschürencenter unter dem Stichwort "Essstörungen": www.barmer.de/a000690