Berlin, 12. November 2018 – Immer mehr Menschen in Deutschland sind zuckerkrank. Das geht aus dem „Diabetes-Atlas“ der Barmer zum Weltdiabetestag am 14. November hervor. Im Jahr 2017 litten laut der Analyse 9,2 Prozent der Bevölkerung, also 7,6 Millionen Bürgerinnen und Bürger, an der Zuckerkrankheit. Das sind knapp sechs Prozent mehr als im Jahr 2013 mit 8,7 Prozent der Bevölkerung. Mehr als 90 Prozent der Betroffenen leiden unter Diabetes vom Typ 2. „Dass immer mehr Menschen Diabetiker sind, liegt nicht nur am demographischen Wandel. Ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel spielen auch eine Rolle. Deshalb ist es Zeit, dass die im Koalitionsvertrag verankerte Nationale Diabetes-Strategie ausgestaltet und umgesetzt wird“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.
Diabetes vor allem in den neuen Bundesländern
Laut „Diabetes-Atlas“ gab es im Jahr 2017 die höchsten Diabetesraten in Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils 11,5 Prozent, Brandenburg (11,3 Prozent), Thüringen (11,1 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (elf Prozent). Die geringsten Quoten lagen in Schleswig-Holstein (acht Prozent) und Hamburg (8,2 Prozent) vor. „Die regionalen Schwankungen bei den Diabetesraten sind nicht auf unterschiedliche Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückführen“, so Straub. Allerdings könne man in den letzten fünf Jahren eine positive Entwicklung in Sachsen und Thüringen beobachten. Dort sei die Quote um je 0,2 Prozent gesunken, während andernorts die Betroffenenraten moderat gestiegen seien.
Frühzeitige und gezielte Vorsorge erforderlich
Wer sich gesund ernähre und ausreichend bewege, reduziere in der Regel das Diabetesrisiko. Daher engagiere sich die Barmer bereits im Kindesalter, in Kitas und Schulen mit gezielten Projekten für Gesundheitsförderung und Prävention.