Berlin, 21. April 2017 - Menschen, die unter epileptischen Anfällen leiden, können ab sofort an einer Studie namens „desiconnect“ teilnehmen. Die Barmer unterstützt das Online-Selbsthilfe-Programm, das ein gemeinsames Projekt des Beratungsunternehmens GAIA AG und des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf ist. Es richtet sich vor allem an Menschen, die auch unter Begleiterkrankungen leiden. „Epileptische Anfälle können einen so gravierenden Einfluss auf den Alltag der Erkrankten haben, dass sie häufig gestresst sind, unter Angstzuständen leiden oder depressive Symptome entwickeln“, sagt der bei der Barmer beschäftigte Neurologe Dr. Thomas Giese. „desiconnect“ liefere Erkrankten praktikable Tipps, wie man Ängste, Stress und Sorgen bewältigen könne, welche Rolle Ernährung und Bewegung bei Epilepsie spielten und wie man mit Anfallsauslösern umgehen könne.
Unterstützung bei Sorgen und Ängsten im Alltag
In der Regel dauert ein epileptischer Anfall nur wenige Minuten, aber die Betroffenen sind oft verwirrt, wenn sie wieder zu sich kommen. „Nach einem epileptischen Anfall sind viele zunächst orientierungslos. Passiert das regelmäßig, womöglich mehrmals am Tag, kann das natürlich auch Folgen für die Psyche haben. Genau hier setzt ‚desiconnect‘ an. Betroffene können am Computer oder mit dem Smartphone das Programm aufrufen und sich bei Sorgen und Ängsten im Alltag wertvolle Unterstützung holen“, so Giese.
Studie untersucht positiven Einfluss auf die Psyche
Die Methoden von „desiconnect“ sind wissenschaftlich fundiert. Das Online-Programm wurde von Ärzten und Psychologen der GAIA AG entwickelt und soll im Rahmen einer Studie evaluiert werden. Ziel ist es, die positiven Auswirkungen des Selbsthilfe-Programms zu belegen. Allein unter den Barmer Versicherten leben über 150.000 Menschen mit der Diagnose Epilepsie.