Berlin, 2. August 2024 – Atemwegsbedingte Krankschreibungen haben zuletzt neue Spitzenwerte erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg), das die Raten der Krankschreibungen in den Kalenderwochen (KW) 22 bis 27 der Jahre 2018 bis 2024 untersucht hat. Überprüft wurden Krankschreibungen durch sonstige Atemwegsinfekte wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis sowie durch banale Infekte wie Schnupfen. Demnach lag die Rate der Krankschreibungen im untersuchten Zeitraum dieses Jahres zwischen 118 und 162 Betroffenen je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten, wobei in den letzten beiden Kalenderwochen der Trend leicht rückläufig war. Die geringsten Fallzahlen gab es im Beobachtungszeitraum des Jahres 2020 mit 32 bis 37 Erkrankten je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten.
Corona spielt nur untergeordnete Rolle
Wie aus der BARMER-Analyse weiter hervorgeht, erfolgten in den KW 22 bis 27 dieses Jahres zwischen 82 und 86 Prozent aller atemwegsbedingten Krankschreibungen aufgrund von „sonstigen Atemwegsinfekten“ und „banalen Infekten“. Corona-bedingte Fehlzeiten spielten mit sieben bis elf Prozent nur eine untergeordnete Rolle. Ganz anders stellte sich das Verhältnis im Vergleichszeitraum des Jahres 2022 dar, als die Corona-Welle besonders stark war. Damals resultierten 39 bis 51 Prozent aller atemwegsbedingten Fehlzeiten aus Corona-Infektionen sowie 46 bis 56 Prozent aus banalen Infekten und sonstigen Atemwegsinfekten. Weitere geringe Anteile machten unter anderem Krankschreibungen aufgrund einer Grippe aus.
Deutliche regionale Unterschiede
Laut der BARMER-Analyse gab es zuletzt deutliche regionale Unterschiede bei der Rate an Krankschreibungen aufgrund von banalen Infekten und sonstigen Atemwegsinfekten. In KW 27, also vom 1. bis zum 7. Juli dieses Jahres, reichte die Spanne je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigte von 114 Erkrankten in Sachsen bis hin zu 171 Betroffenen in Hamburg.