Berlin, 19. Juli 2024 – Frauen beantragen nach wie vor dreimal häufiger als Männer Kinderkrankengeld. Das belegt eine aktuelle Analyse der BARMER. So wurden vom 1. Januar bis zum 31. Dezember des vergangenen Jahres 292.962 entsprechende Anträge von Frauen und 104.259 Anträge von Männern gestellt. „Das Kinderkrankengeld ist ein wichtiges Instrument, um Belastungen von Eltern zu mindern und eine gesunde Umgebung für Familien zu schaffen. Allerdings zeigt unsere Untersuchung auch, dass Frauen nach wie vor die Hauptlast bei der Kinderbetreuung tragen. Sie bleiben häufiger zuhause, um bei Krankheit des Kindes die Betreuung sicherzustellen“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Insgesamt sei das Kinderkrankengeld bis Ende letzten Jahres 397.221 Mal beantragt worden. In den Jahren 2021 und 2022 seien bundesweit rund 500.000 beziehungsweise 490.000 entsprechende Anträge auf die Geldleistung gestellt worden.
Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern auch bei Zahltagen
Das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern bei der Inanspruchnahme von Kinderkrankengeld zeigt sich der Analyse zufolge auch bei den Zahltagen. So wurden im Jahr 2021 etwa 1,33 Millionen Zahltage registriert, 975.000 von Frauen und 355.000 von Männern. Im Jahr 2022 waren es etwa 1,22 Millionen Zahltage. 920.000 entfielen auf Frauen und 302.000 auf Männer. Im Jahr 2023 wurden bis Ende Dezember 878.679 Zahltage erfasst, 654.281 von Frauen und 224.398 von Männern.
Erweiterter Anspruch auf Kinderkrankengeld seit Januar 2024
Eltern haben seit 1. Januar 2024 einen erweiterten Anspruch auf Kinderkrankengeld. Pro Kind kann ein Elternteil die Leistung jetzt für 15 statt für regulär zehn Tage im Jahr beantragen. Für Alleinerziehende erhöht sich der Anspruch auf 30 Tage je Kind. Elternteile mit mehr als zwei Kindern können für bis zu 35 Tage Kinderkrankengeld erhalten, Alleinerziehende mit mehr als zwei Kindern für bis zu 70 Tage. In den Jahren 2021 bis 2023 wurden die Kinderkrankentage pandemiebedingt erhöht. Diese Regelung war Ende Dezember 2023 ausgelaufen.
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