In Deutschland müssen weniger Menschen wegen Darmkrebs im Krankenhaus behandelt werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Report Krankenhaus 2013 der Barmer GEK. Zwischen 2005 und 2012 sank die Zahl der Betroffenen um 21 Prozent, auch Chemotherapie und Bestrahlung gehen zurück und werden offensichtlich zunehmend von niedergelassenen Fachärzten angewendet.
Mit jährlich rund 69.000 Neuerkrankungen ist Darmkrebs eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Das Autorenteam des Barmer GEK Reports um Prof. Dr. Eva Maria Bitzer vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) konnte Veränderungen in der Darmkrebsbehandlung belegen. So haben schonendere laparoskopische Operationstechniken in den letzten sieben Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Ihr Anteil stieg von 5 auf 15 Prozent. Ein Anstieg war außerdem im Bereich der Fallkosten zu verzeichnen.
Patientenbefragung: Ein Drittel beklagt Komplikationen
Bestandteil des diesjährigen Reports ist auch eine Befragung von rund 800 Patientinnen und Patienten, die 2012 eine stationäre Darmkrebsbehandlung erfuhren. Ein Drittel der Betroffenen berichtet dabei von Komplikationen im Zusammenhang mit der Krebsbehandlung. Am häufigsten werden Wundheilungsstörungen (15,4 Prozent) und Darmverschluss (4,1 Prozent) genannt. Patienten erleben zudem häufig Scham und soziale Einschränkungen.
Für Barmer GEK Vorstandsvize Schlenker belegt die rückläufige Darmkrebsbehandlung in Kliniken den Stellenwert der Früherkennung. Man wolle die Impulse durch das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz vom Frühjahr dieses Jahres nutzen, um die Aufklärung weiter auszubauen.
Behandlungszahlen in Kliniken insgesamt weiter auf hohem Niveau
Das Gesamtbild der stationären Versorgung war 2012 durch unverändert hohe Behandlungszahlen, einen Rückgang der Verweildauer je Behandlungsfall und eine geringfügig niedrigere Gesamtverweilzeit gekennzeichnet. "Unverändert setzt sich ein seit den neunziger Jahren beobachteter Trend fort. Auch 2012 sind die Aufenthalte im Krankenhaus im Durchschnitt kürzer als im Vorjahr", so Bitzer. Waren es bis 1992 mehr als 13 Tage, so sank die Verweildauer 2012 auf 8,3 Tage. Die Behandlungshäufigkeit blieb 2012 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (189 Fälle je 1.000 Versicherte gegenüber 190 im Jahr 2011). Beide Effekte führen dazu, dass die Gesamtverweildauer 2012 geringfügig zurückging.