Rentner ohne künstliches Knie- oder Hüftgelenk könnten schon bald in der Minderheit sein. Diese Schlussfolgerung legen Zahlen aus dem Barmer GEK Report Krankenhaus 2010 nahe. Denn in deutschen Krankenhäusern werden immer mehr neue Hüft- und Kniegelenke implantiert.
Zwischen 2003 und 2009 kam es zu rund 1.379.000 Hüftgelenks- und 1.013.000 Kniegelenks-Operationen. Allein im letzten Jahr wurden rund 209.000 Hüft- und 175.000 Knieprothesen eingesetzt, wofür die gesetzliche Krankenversicherung rund 2,9 Milliarden Euro ausgab. Dieser Ausgabenblock betrifft allein die stationäre Behandlung, medizinische Rehabilitation oder ambulante Nachbehandlungen sind nicht berücksichtigt. Die zusätzlichen Kosten für Implantatwechsel betragen jährlich rund 550 Millionen Euro.
Schwerpunkt der Ende Juli 2010 in Berlin vorgestellten Studie sind Trends in der Endoprothetik von Hüft- und Kniegelenk. Dazu haben Wissenschaftler vom Hannoveraner Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) erstmals Versichertendaten der ehemaligen GEK auf die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung hochgerechnet.