Jede zehnte Knie-Operation ist überflüssig, schätzen Experten - und damit letztlich eine unnötige Körperverletzung. Deshalb kooperiert die Barmer GEK bundesweit mit renommierten Knie-Spezialisten, um ihren Versicherten eine unabhängige Zweitmeinung anzubieten. In Thüringen ab jetzt mit der Sportklinik Erfurt.
Erfurt (31.01.2016). Die Barmer GEK rät Patienten vor der Knie-Operation eine Zweitmeinung einzuholen. Jeder zehnte Eingriff ist aus Expertensicht überflüssig und damit ein unnötiges Risiko für den Patienten. Deshalb hat die Barmer GEK mit der Sportklinik Erfurt einen Vertrag zur Zweitbegutachtung abgeschlossen. Viele Patienten mit einer Erkrankung oder Verletzung des Knies stehen vor der schwierigen Entscheidung, sich operieren zu lassen. Aus Erfahrung wissen wir jedoch, dass Operationen nicht immer das Mittel der ersten Wahl sind und eine konservative Behandlung ohne Skalpell eine wirksame Alternative sein kann, sagt Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK. Versicherte der Krankenkasse in Thüringen können deshalb ab Februar auf die langjährige Erfahrung des Expertenteams der Sportklinik Erfurt unter Leitung des renommierten Knie-Spezialisten Dr. med.--Doktor der Medizin Peter Ullmann zurückgreifen.
Jeder Dritte verzichtet nach Zweitgutachten auf eine Operation
In Deutschland werden jährlich 160.000 Knie-Operationen durchgeführt, allein in Thüringen wurden 2014 beispielsweise rund 4200 Knie-Endoprothesen eingesetzt und waren 700 Auswechslungen von künstlichen Kniegelenken erforderlich. Die Barmer GEK will ihren Versicherten mehr Sicherheit bieten und hat bundesweit bereits mehrere Verträge mit erfahrenen Knie-Experten abgeschlossen. Mit sehr positiven Rückmeldungen. Bislang hat etwa jeder dritte Patient, der sich eine Zweitmeinung eingeholt hat, auf eine Knie-Operation verzichtet. Damit sehen wir auch unsere Aussage bestätigt, dass in Deutschland zu viel operiert wird. Da jede Operation letztlich eine Körperverletzung darstellt, müssen dafür die Voraussetzungen stimmen und die Patienten über Alternativen aufgeklärt werden, sagt Hermann Schmitt.
Termin beim Knie-Spezialisten binnen 14 Tagen
Vor einem Eingriff können sich die Versicherten beim Teledoktor der Barmer GEK beraten lassen. Die telefonische ärztliche Beratung unterliegt der Schweigepflicht und klärt ab, in welchen Fällen eine Vermittlung an die Sportklinik sinnvoll ist. Dies erfolgt beispielsweise nach Rissen des vorderen Kreuzbandes mit Begleitverletzungen wie Meniskus- und Knorpelschäden und bei kindlichen Knieverletzungen. Die Sportklinik Erfurt ermöglicht in der Regel binnen 14 Tagen den Zweitmeinungstermin, sichtet bisherige Befunde und Therapieempfehlungen und berät den Betroffenen über Behandlungsoptionen. Die Teilnahme ist freiwillig.
Die Sportklinik in Erfurt hat langjährige Erfahrung mit komplizierten Knieverletzungen. Wir betreuen auch Spitzensportler aus Fußball oder Wintersport und arbeiten nach dem bestmöglichen Stand der Medizin. Ein zweiter, unabhängiger Blick gibt Sicherheit und kann helfen, die richtige Entscheidung zu treffen – für oder gegen eine Operation, sagt Dr. med.--Doktor der Medizin Peter Ullmann, Geschäftsführer der Sportklinik Erfurt.
Mehr zur Zweitmeinung vor der Knie-OP--Operation unter: www.barmer.de/a000115