Erfurt, 27. Juni 2024 – Immer weniger Thüringerinnen nehmen die Früherkennungsuntersuchung für Brustkrebs wahr. Das belegen Analysen der Barmer. Demnach haben rund 55 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen in den Jahren 2021 und 2022 am Mammographie-Screening teilgenommen. Zehn Jahre zuvor, in den Jahren 2011 und 2012 waren es 63,5 Prozent.
„Frauen zwischen 50 und 69 Jahren können alle zwei Jahre am Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs teilnehmen. Vor allem in den Pandemie-Jahren haben weniger Untersuchungen stattgefunden. Nachholeffekte sind allerdings in unseren Daten nicht zu erkennen“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Ab 1. Juli 2024 werde der Kreis der anspruchsberechtigten Frauen in der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeweitet. Statt bisher bis zum 69. Lebensjahr, sei dann eine Teilnahme bis zum Alter von 75 Jahren möglich.
Mehr als 35.000 Brustkrebs-Diagnosen
Anders als andere Krankheiten mache sich Brustkrebs nicht durch Schmerzen bemerkbar. Stattdessen könnten Veränderungen an Brust und Brustwarze sowie Verhärtungen im Brustgewebe und an den Lymphdrüsen im Achselbereich auf eine Erkrankung hindeuten. Laut Barmer-Analyse wurde bei rund 35.200 Frauen in Thüringen im Jahr 2022 Brustkrebs dokumentiert, das sind 18 Prozent mehr als im Jahr 2012. „Es ist wichtig, dass auch jüngere Frauen einmal im Monat ihre Brust selbst abtasten und regelmäßig zur Vorsorge in eine gynäkologische Praxis gehen“, so Barmer-Landeschefin Dziuk. Die Krebsvorsorge durch Abtasten der Brust werde ab dem Alter von 30 Jahren von der Krankenkasse bezahlt.