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Weltkrebstag: Krebsrisiko ist bei Frauen in Thüringen leicht gesunken

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Das Risiko an Krebs zu erkranken, ist bei Frauen in Thüringen nicht nur deutlich geringer als bei Männern – es ist in den vergangenen Jahren sogar leicht gesunken, berichtet die Barmer GEK in Thüringen. Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar stellt die Barmer GEK ein Online-Angebot für Frauen vor, das eine informierte Entscheidung über das Mammografie-Screening ermöglicht.

Erfurt (02.02.2016). Zwischen 2009 und 2012 ist das Risiko einer Frau in Thüringen, im Laufe ihres Lebens neu an einer bösartigen Neubildung zu erkranken, von 36,1 Prozent auf 34,9 Prozent gesunken. Bei den Männern ist der Trend gegenläufig: Das Lebensrisiko einer Krebserkrankung stieg von 43,3 Prozent auf 44,1 Prozent. Die Barmer GEK beruft sich dabei auf den Ende 2015 vorgelegten Jahresbericht des ostdeutschen Krebsregisters. Demnach erkrankten 2012 rund 14.000 Thüringer an Krebs. Das Durchschnittsalter liegt bei 70 Jahren. Die häufigsten Krebsarten betreffen demnach Lunge, Darm, Prostata und Brust. Im Schnitt sterben jährlich rund 6500 Thüringer an Krebs. Die Chance auf Heilung oder Stabilisierung ist jedoch besser geworden: Laut Krebsregister beträgt die Überlebensrate bei Männern zehn Jahre nach der Erkrankung etwa 55 Prozent und bei Frauen 59 Prozent. Vor dreißig Jahren waren die Chancen nicht halb so gut.

Krebsneuerkrankungen in Thüringen 2009-2012

Leichter Rückgang an Krebsneuerkrankungen bei Frauen, relativ konstant bei den Männern.

Neues Online-Angebot für oder gegen Brustkrebs-Früherkennung

Dies liegt einerseits am medizinischen Fortschritt, aber auch am Ausbau der Früherkennungsmaßnahmen. Je früher eine Krebserkrankung oder deren Vorstufe erkannt wird, desto besser kann sie in der Regel therapiert oder eine akute Erkrankung sogar vermieden werden, sagt Robert Büssow, Sprecher der Barmer GEK in Thüringen. Anlässlich des Weltkrebstages stellt die Barmer GEK ein Online-Angebot für Frauen vor, das eine informierte Entscheidung über das Mammografie-Screening ermöglicht. Jährlich erhalten in Deutschland etwa 700.000 Frauen erstmals eine Einladung zur Brustkrebs-Früherkennung. In Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld wurde die webbasierte Entscheidungshilfe entwickelt und richtet sich an Frauen ab 50 Jahren. Frauen sollten sich umfassend über die Vor- und Nachteile informieren, bevor sie einer Mammografie zustimmen oder sie ablehnen. Die Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten, aber auch einen Krebsverdacht liefern, der sich später als falsch herausstellt, erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Die Entscheidungshilfe besteht aus einem Informationsteil, der darstellt, was das Screening leisten kann und wo die Vor- und Nachteile liegen. Im zweiten Teil können die vermittelten Fakten persönlich bewertet und so eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme getroffen werden.

Früherkennungsprogramme werden für Hautkrebs (ab 35 Jahre), Darmkrebs (ab 50 Jahre), Prostatakrebs (ab 45) und Brustkrebs angeboten (weitere Informationen unter: www.barmer.de/101096).

Krebserkrankungen pro Jahr (Mittelwert)

Krebserkrankungen pro Jahr (Mittelwert für die Jahre 2009 bis 2012) nach Regionen in Thüringen.