Ob Hörgerät, Kompressionsstrümpfe oder Prothese, in kaum einem anderen Bundesland sind im Jahr 2018 mehr medizinische Hilfsmittel verordnet worden als in Thüringen.
Erfurt, 22. Juli 2020 – Auf 100 Versicherte kommen im Freistaat 81 Hilfsmittelverordnungen. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern mit 85 Verordnungen, gefolgt vom Saarland (83) und Thüringen. In Baden Württemberg werden am wenigsten Hilfsmittel verordnet. Der Wert für Thüringen liegt 4,8 Prozent über dem Bundesschnitt. Das geht aus dem aktuellen Heil- und Hilfsmittelreport der Barmer hervor.
„Hilfsmittel können dabei helfen, vorübergehende oder dauerhafte Beschwerden auszugleichen beziehungsweise, diesen vorzubeugen und den Alltag zu erleichtern“, erklärt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Etwa ein Viertel der Thüringerinnen und Thüringer ist auf eine Gehhilfe, orthopädische Schuhe oder ein anderes unterstützendes Mittel angewiesen.
Hohe Ausgaben für die medizinische Versorgung
Auch die Kosten für Hilfsmittel sind in Thüringen überdurchschnittlich hoch, rund 120 Euro je Versicherten wurden 2018 ausgegeben. Der Bundesschnitt liegt bei rund 113 Euro.
Die Ausgaben für Hilfsmittel sind im Jahr 2018 sprunghaft gestiegen. Sie kletterten bei der Barmer bundesweit um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was Mehrausgaben von 68 Millionen Euro entspricht. Insgesamt wandte die Barmer im Jahr 2018 für Hilfsmittel wie beispielsweise Geh-, Hör- und Sehhilfen, Rollstühle, Inhalations- und Atemtherapiegeräte, Einlagen, Bandagen oder Prothesen insgesamt 1,12 Milliarden Euro auf. Versicherte finden im Hilfsmittelverzeichnis eine Auflistung derjenigen Hilfsmittel, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.