Erfurt, 13. Februar 2017 - Die Initiative „Verrückt? Na und!“ erhält von der Barmer in diesem Jahr eine Förderung über 10.000 Euro. Das Projekt sensibilisiert Schüler und Lehrer in Thüringen für psychische Erkrankungen und knüpft Netzwerke mit lokalen Hilfsangeboten. „Wir dürfen Schüler und Lehrer nicht allein lassen, wenn es zu einer seelischen Krise kommt. Schon im Vorfeld sollten alle Schulen wissen, an wen sie sich wenden können und was mögliche Alarmsignale sind. Das Projekt ,Verrückt? Na und!‘ bietet genau diese Hilfe, ist niedrigschwellig und wird schon seit Jahren erfolgreich in Thüringen umgesetzt“, begründet Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen, die Unterstützung.
„Verrückt? Na und!“ wird von der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. (AGETHUR) mit Unterstützung des Landes koordiniert, um es perspektivisch allen Schulen in Thüringen anbieten zu können. Dazu gehören Fortbildungen, gemeinsamer Austausch und die Bildung von Regionalgruppen. Diese Gruppen dienen als flächendeckendes Netzwerk zwischen Schulen und lokalen Hilfsangeboten, darunter Vereine, Kliniken, Gesundheitsämter und Beratungseinrichtungen. „Leider holen sich die meisten Schulen erst nach einem akuten psychischen Notfall, etwa einem Suizidversuch, Hilfe von außen. Wir wollen das Thema seelische Gesundheit jedoch nachhaltig an den Schulen und in den Kommunen verankern und einen Beitrag zur Prävention psychischer Erkrankungen leisten“, erklärt Dr. Victoria Obbarius, Arbeitsbereichsleiterin Psychische Gesundheit der AGETHUR. Sieben regionale Netzwerke bestehen bereits und können von den Schulen genutzt werden: im Altenburger Land, Saale-Holzland-Kreis, Jena, Erfurt, Nordhausen, Wartburgkreis, Hildburghausen. Weitere sollen folgen. Das Projekt wurde vom Leipziger Verein Irrsinnig Menschlich entwickelt.