Immer mehr Menschen in Thüringen werden von Rückenschmerzen geplagt. Die Zahl der Krankschreibungen explodiert dementsprechend. Arbeitgeber sollten am 15. März den Tag der Rückengesundheit als Anlass zu nehmen, um ihren Mitarbeitern buchstäblich den Rücken zu stärken.
Erfurt (13.03.2016). In Thüringen fallen Arbeitnehmer immer häufiger wegen Rückenbeschwerden aus. Seit 2010 ist die Zahl der Fehltage durch Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens in Thüringen um 26 Prozent gestiegen. Damals kamen auf 100 Versicherte über das Jahr insgesamt 186 Fehltage durch Rückenprobleme zustande, im Jahr 2014 waren es bereits 235 Fehltage. Damit gingen in Thüringen rund 11,6 Prozent aller Fehltage allein auf das Konto von Rücken und Wirbelsäule. Die moderne Arbeitswelt am Schreibtisch ist nicht sehr rückenfreundlich. Umso wichtiger ist es, dass auch die Arbeitgeber im Kampf gegen das Volksleiden Rückenprobleme ihren Beitrag leisten, sagt Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK in Thüringen, zum Tag der Rückengesundheit am 15. März. So könnten Firmen im Rahmen des Barmer GEK Programms "Fit und gesund am Arbeitsplatz" wertvolle Tipps bekommen, wie Arbeitsstellen möglichst rückenfreundlich gestaltet werden.
Volksleiden Rücken: Diagnose bei jedem vierten Thüringer
Bei fast 28 Prozent aller Thüringer wurden im Jahr 2014 in der Praxis oder im Krankenhaus Rückenschmerzen diagnostiziert, wie eine aktuelle Auswertung von Versichertendaten belegt. Bundesweit waren es mit 26 Prozent nur etwas weniger. Dabei sind weitere Rückenleiden wie Bandscheibenvorfälle oder die Spondylose noch gar nicht mit eingerechnet (siehe Tabelle). So erklärt sich auch, warum Arbeitnehmer immer häufiger wegen Rückenbeschwerden ausfallen.
Daten: Beruhen auf einer repräsentativen Auswertung von Abrechnungsdaten von 8,6 Millionen Versicherten der Barmer GEK im Jahr 2014.
Was tun, wenn der Schmerz da ist?
Während Schmerzgeplagte früher Bettruhe halten sollten, raten Mediziner heute: Längere Liegephasen verhindern und schnell wieder auf die Beine kommen. Beim Auskurieren akuter Rückenschmerzen kommt es auf die richtige Mischung zwischen Schonung und Belastung an. Schont man sich zu lange, lassen Muskelkraft und Beweglichkeit nach, man ist weniger leistungsfähig und belastbar, und das mündet in mehr Schmerzen, sagt Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer GEK.
Wer akut unter Rückenschmerzen leidet, kann zunächst zu konservativen Methoden greifen, etwa Wärme, Entspannung, eine bestimmte Lagerung oder ganz gezielte Bewegungen. Wenn der Arzt attestiert, dass keine ernsthafte Erkrankung hinter den Rückenschmerzen steckt, ist es oft hilfreich, baldmöglichst wieder seine Alltagsaktivitäten aufzunehmen, empfiehlt Möhlendick.
Weitere Informationen unter: http://www.barmer.de/s000714
Für Versicherte der Barmer GEK gibt es ein Rücken-Online-Training unter: www.barmer.de/g100004