Erfurt, 3. September 2021 – Während der Pandemie ist die Inanspruchnahme der zahnärztlichen Vorsorgeleistungen bei Thüringer Kindern und Jugendlichen um 7,1 Prozent zurückgegangen. Das hat eine Auswertung unter Barmer-Versicherten im Alter von sechs bis 17 Jahren ergeben.
„Bei der individuellen Zahnvorsorge besteht Nachholbedarf. Mit dem Schulbeginn sollten Eltern die Zahngesundheit ihrer Kinder verstärkt in den Fokus nehmen“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen. Dies könne hoffentlich zukünftig wieder verstärkt im Rahmen der Gruppenprophylaxe in den Schulen erfolgen, sofern dies die Corona-Situation zulasse.
Inanspruchnahme der Prophylaxe schwankt während der Pandemie
Kinder und Jugendliche, die Vorsorgeuntersuchungen eine gewisse Zeit aufgeschoben haben, sollten sie so bald wie möglich bei einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin nachholen. Während der Pandemie schwankte die Inanspruchnahme der Individualprophylaxe. Im ersten Halbjahr 2020 ging sie im Vergleich zum Vorjahrjahreszeitraum um mehr als 11 Prozent zurück. „Im zweiten Halbjahr hat es Nachholeffekte gegeben, allerdings ohne insgesamt das Vorjahresniveau zu erreichen“, sagt Barmer-Landeschefin Birgit Dziuk. Ähnlich sei das Geschehen mit Blick auf alle Altersgruppen verlaufen. Hier fiel der Rückgang mit 4,1 Prozent aber moderater aus.
Zahnerkrankungen rechtzeitig vorbeugen
Die Individualprophylaxe ist für junge Menschen im Alter von sechs bis 17 Jahren kostenfrei und dient der frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen und Entwicklungsstörungen im Zahn-, Mund-, und Kieferbereich. Die Maßnahmen wirken vorbeugend gegen Zahnerkrankungen und umfassen unter anderem Diagnostik, Beratung sowie gegebenenfalls die Fluoridierung der Zähne und Fissurenversiegelungen.
Gruppenprophylaxe in Schulen
Die Gruppenprophylaxe in Thüringens Schulen wird durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) umgesetzt. Inwiefern dies möglich ist, hängt maßgeblich von der jeweiligen Corona-Situation in den Landkreisen ab.