Mit Stress und Mobbing besser umgehen: Zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Schülern und Lehrern in Thüringen haben die Barmer GEK und das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport eine Zusammenarbeit vereinbart.
Erfurt (24.03.2016). An allen staatlichen Schulen soll dazu das Projekt "MindMatters" angeboten werden, erklärten Bildungsministerin Birgit Klaubert sowie Barmer GEK Landesgeschäftsführer Hermann Schmitt. Wir wissen heute, dass Erkrankungen der Seele nicht nur Erwachsene treffen können, sondern immer häufiger auch schon Kinder und Jugendliche. Deshalb müssen wir Schüler und Pädagogen sensibilisieren und die psychische Gesundheit sowie das Wohlbefinden in der Schule gezielt und nachhaltig fördern, unterstreicht Klaubert. Diese Ziele stehen auch im neuen "Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre", der kürzlich vom Bildungsministerium vorgestellt wurde, weit oben auf der Agenda. Prävention bedeutet nicht nur gesunde Ernährung und Bewegung. Wir dürfen auch die seelische Gesundheit der Kinder nicht aus den Augen verlieren, so Klaubert.
Im besten Fall wirkt es wie ein Frühwarnsystem
Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts (2013) werden bei jedem fünften Kind (20,2 Prozent) in Deutschland zwischen 3 und 17 Jahren Hinweise auf psychische Störungen festgestellt. Oft werden seelische Erkrankungen von Kindern nicht ernst genommen oder verharmlost. Dabei können selbst Depressionen schon im frühen Alter auftreten, erklärt Hermann Schmitt. Das Programm "MindMatters" vermittelt Kompetenzen im Umgang mit Stress, psychischen Störungen, Trauer, Verlust, Mobbing und anderen Anforderungen im schulischen Alltag und stärkt die Widerstandsfähigkeit. Im besten Fall wirkt es wie ein Frühwarnsystem, weil die Wahrnehmung für psychische Alarmsignale sensibler wird, so Schmitt. „Letztlich geht es um eine gesunde Schulkultur. Sowohl unter den Schülern als auch den Pädagogen. In Zeiten von Schulburnout und Reizüberflutung brauchen wir wieder mehr Respekt und Fürsorge füreinander. Diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgt MindMatters. Mit der Umsetzung leisten wir bereits Vorarbeit für die praktische Umsetzung des neuen Präventionsgesetzes.“
Bildungsministerin Birgit Klaubert und Landesgeschäftsführer Hermann Schmitt bei der Unterzeichnung.
Das Programm soll ab dem kommenden Jahr landesweit sowohl für Grundschulen als auch in der Sekundarstufe I und II sowie berufsbildenden Schulen angeboten werden. Die Vorbereitungen dazu beginnen in den nächsten Monaten. So sollen in einer ersten Stufe gezielt Lehrer fortgebildet werden. Dazu wird umfangreiches Material zur Verfügung gestellt, das im Unterricht eingesetzt werden kann.
"MindMatters" ist ein Kooperationsprogramm der Barmer GEK, der Landesunfallkasse Niedersachsen, des Gemeinde-Unfallversicherungsverbandes Hannover, der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und der Leuphana Universität Lüneburg. Weiterführende Informationen im Internet unter: www.mindmatters-schule.de
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