Pressemitteilung aus Thüringen

Krebs in Thüringen weniger oft erkannt

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Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Erfurt, 5. Juli 2022 – Während der Corona-Pandemie haben deutlich weniger Menschen in Thüringen eine Krebsdiagnose erhalten als in den Jahren zuvor. Das geht aus einer Analyse von Abrechnungsdaten der Barmer hervor. „Die Krebsdiagnosen lagen im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie in Thüringen mehr als 18 Prozent unter der durchschnittlichen Krebsinzidenz der Jahre 2017 bis 2019“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen.

Untersucht wurden Karzinomdiagnosen der Haut, der Brust, der Prostata und der Verdauungsorgane. Während bei letzterem die Krebsdiagnosen auf unverändertem Niveau verharrten, waren sie beim Hautkrebs um 20 Prozent rückläufig. Noch deutlicher fielen sie bei Brustkrebs (Minus 34 Prozent) und Prostatakrebs (Minus 36 Prozent). „Dass weniger Krebsdiagnosen gestellt wurden, muss nicht heißen, dass es tatsächlich weniger Krebserkrankungen gibt. Der Rückgang der Krebsdiagnosen hat möglicherweise damit zu tun, dass die Menschen aus Sorge vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus die Krankenhäuser und Arztpraxen gemieden haben“, sagt Birgit Dziuk. Die Barmer empfehle allen, die ihre Krebsvorsorge in letzter Zeit verschoben haben, die wichtigen Untersuchungen so bald wie möglich nachzuholen. Keinesfalls solle hiermit auf das Ende der Pandemie gewartet werden, im Ernstfall könne dadurch wertvolle Zeit verloren gehen.

Hintergrund:
Nach wie vor ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland, laut Landesamt für Statistik auch in Thüringen. Zu den häufigsten Krebserkrankungen gehören laut Krebsgesellschaft Darmkrebs sowie Brustkrebs bei den Frauen und Prostatakrebs bei den Männern. Die Kosten für die Früherkennungsuntersuchung werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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Auswahl kostenfreier Früherkennungsuntersuchungen

  • Allgemeine Gesundheitsuntersuchung: Der Check-Up-35 soll prüfen, ob Risikofaktoren etwa für Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Diabetes oder Krebs vorhanden sind oder ob diese Erkrankungen bereits vorliegen. Versicherte zwischen 18 und 35 Jahren können ihn einmal und ab 35 alle drei Jahre beanspruchen.
  • Hautkrebs-Screening: Hier wird die Haut auf Veränderungen abgesucht. Die Untersuchung ist ab 35 Jahren alle zwei Jahre möglich. BARMER-Versicherte können einen Haut-Check bereits unter 35 alle zwei Jahre vornehmen lassen.
  • Test auf verstecktes Blut im Stuhl: Eine Stuhlprobe wird untersucht auf mit bloßem Auge nicht sichtbares Blut, was ein Anzeichen für Polypen oder Krebs im Darm sein kann. Bei einem positiven Befund folgt eine Darmspiegelung. Der Stuhltest ist für alle gesetzlich Versicherten zwischen 50 und 54 Jahren einmal jährlich möglich, danach alle zwei Jahre. Es sei denn, es ist bereits eine Darmspiegelung erfolgt. BARMER-Versicherte können den Test bereits im Alter ab 40 Jahren durchführen.
  • Darmspiegelung: Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren können diese Darmkrebs-Früherkennung zweimal in Anspruch nehmen, mit zehn Jahren Abstand. Nach der Spiegelung ist für zehn Jahre kein Stuhltest nötig.

Frauen

  • Gebärmutterhalskrebs: Beim Pap-Test werden Gebärmutterhalszellen abgestrichen und auf Krebs hin untersucht. Für Frauen zwischen 20 und 34 Jahren ist der Test einmal jährlich möglich und ab 35 alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung aus Pap- und HPV-Test. Der HPV-Test sucht nach bestimmten Viren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können
  • Tastuntersuchung der Brust: Frauen ab 30 können einmal jährlich den Test machen, bei dem Brüste und Lymphknoten auf Krebs untersucht werden.
  • Mammografie-Screening: Hier werden die Brüste auf Krebs hin geröntgt. Die Untersuchung ist zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre möglich.

Männer

  • Prostata- und Genitaluntersuchung: Hier werden Prostata und äußere Genitalien abgetastet, unter anderem auf Krebs. Männer ab 45 Jahren haben einmal im Jahr Anspruch darauf.
  • Screening der Bauchaorta: Hier können Männer ab 65 Jahren einmalig den Durchmesser der Bauchschlagader mit einem Ultraschallgerät messen lassen. So sollen große Aneurysmen rechtzeitig entdeckt werden.

Daneben gibt es weitere kostenfreie Früherkennungsangebote, etwa die U- und J-Untersuchungen für Kinder, zahnärztliche Untersuchungen und Untersuchungen für Schwangere.

Kontakt für die Presse:

Patrick Krug
Telefon: 0361 78 95 26 01
Mobil: 0160 9045 70451
E-Mailpresse.th@barmer.de
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