Erfurt, 25. Juli 2018 – Jedem zweiten Berufstätigen machen Wetterumschwünge, bei denen auf große Hitze immer öfter Unwetter mit Temperaturstürzen folgen, zu schaffen. Sie klagen über Schlafstörungen, Kreislaufprobleme oder Kopfschmerzen. Durch Klimaanlagen können sich diese Probleme verstärken, denn ein künstlich herbeigeführter Temperaturausgleich belastet den Organismus ähnlich stark. „Grundsätzlich kommen Arbeitgeber, die in Büros Klimaanlagen installieren lassen, ihrer Fürsorgepflicht nach, denn laut Arbeitsschutzgesetz sollte die Temperatur im Büro 26 Grad nicht überschreiten. Dennoch ist eine zu intensive Nutzung dieser Kühlsysteme für die Gesundheit unter Umständen riskant“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen.
Der Körper ist darauf ausgelegt, seine Temperatur konstant bei 37 Grad zu halten. Bei Hitze gelingt ihm das durch Schwitzen. Bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, damit der Körper nach außen weniger Wärme abgibt. Der von Klimaanlagen erzeugte künstliche Temperaturausgleich irritiert dagegen den Körper. „Das heißt, wenn man aus der Hitze kommend und möglichweise noch nass geschwitzt einen zu kühlen Raum betritt, droht ein Kälteschock, der das Immunsystem schwächt. Dann haben die Viren leichtes Spiel mit allen unschönen Folgen, sowohl für die Beschäftigten als auch für die Betriebe“, erläutert Dziuk.
Es ist ratsam, die Klimaanlage nicht zu kalt einzustellen oder ganz darauf zu verzichten. In den frühen Morgenstunden ausreichend zu lüften, ist ebenfalls ein probates Mittel gegen Bürohitze. „Arbeitgeber könnten auch den Dresscode lockern oder Wasserspender bereitstellen. Nicht zuletzt können flexible Arbeitszeiten den Beschäftigten das Leben an heißen Tagen leichter machen“, erklärt Dziuk.