Pressemitteilungen aus Thüringen

Thüringer lassen sich über 1 Million Mal impfen

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Erfurt, 28. Juni 2017 - Die Thüringer haben sich im vergangenen Jahr über eine Million Mal impfen lassen. Die Barmer beruft sich dabei auf Abrechnungsdaten der niedergelassenen Ärzte in Thüringen. Der Trend ist jedoch leicht rückläufig – im Vorjahr waren es rund 30.000 Impfungen mehr, gegenüber 2014 ist sogar ein Minus von 70.000 Impfleistungen zu verzeichnen. „Diese Entwicklung beobachten wir mit gewisser Sorge. Impfungen sind noch immer der wichtigste und effektivste Schutz gegen zahlreiche Erkrankungen. Daher sollte jeder seinen Impfstatus kennen und wenn nötig auch auffrischen“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen.

Auffällig sei insbesondere der Einbruch bei Masernimpfungen. Wurde 2015 noch knapp 44.000 Mal in Thüringen die Spritze gegen die hochansteckende Erkrankung angesetzt, waren es im letzten Jahr nur noch rund 36.500 Impfungen – ein Rückgang um 16 Prozent. Bedenklich ist vor allem die geringe Impfquote bei 2-Jährigen, von denen nur 70 Prozent die empfohlenen zwei Masernspritzen bekommen haben (s. Grafik). Thüringen ist damit fast Schlusslicht. „Die Impflücke ist zu groß. Es braucht mehr Appelle und Aufklärung, damit Eltern ihre Kinder impfen lassen“, fordert Dziuk. Seit Kurzem müssen Eltern einen Nachweis über eine Impfberatung vorlegen, wenn sie ihr Kind in die Kita geben. Nicht maserngeimpfte Kinder können außerdem bei einem Ausbruch von Schule und Kita ausgeschlossen werden. Seit Jahresbeginn wurden in Thüringen laut Robert-Koch-Institut sechs Masernfälle gemeldet, bundesweit sind es bereits über 800 Erkrankte. 

Impfquote bei 2-Jährigen (www.vacmap.de).

 

Infografik: Masern-Impfquote bei 2-Jährigen


Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Grippeschutz-Impfungen. Thüringens Ärzte haben im letzten Jahr 433.000 Mal gegen Influenza geimpft – es ist mit Abstand die häufigste Impfung. Im Vorjahr waren es allerdings noch 446.000 Impfungen (minus 3 Prozent). „Grippe ist keine einfache Erkältung. Vor allem ältere und geschwächte Menschen müssen mit lebensbedrohlichen Komplikationen rechnen“, so Dziuk. Deshalb unterstütze die Barmer das Forschungsprojekt „Impfen 60+“, das in Thüringen als Modellregion nach Wegen sucht, Falschwissen gegen die Schutzimpfung zu bekämpfen.