Gemeinsame Pressemitteilung von Barmer GEK und KV Thüringen: Da Wartezeiten den Krankheitsverlauf beeinflussen, sollten sie ausschließlich vom medizinischen Bedarf abhängen. Deshalb greift der Arzt bei dringenden Fällen nun selbst zum Hörer, um bei Überweisung einen Facharzttermin zu organisieren.
Erfurt (02.06.2016). In dringenden Fällen erhalten Versicherte der Barmer GEK ab sofort in Thüringen binnen einer Woche bzw. bereits am nächsten Tag einen Termin beim Facharzt. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die Barmer GEK haben dazu einen Vertrag geschlossen. Stellt ein Arzt – in der Regel der Hausarzt – bei der Untersuchung des Patienten fest, dass umgehend eine Überweisung zum Facharzt oder einem besonders spezialisierten Arzt erforderlich ist, kann er eine dringliche Überweisung veranlassen. Der Arzt übernimmt die Terminvermittlung dann selbst – je nach medizinischer Dringlichkeit erhält der Patient spätestens am nächsten Werktag einen Termin oder binnen einer Woche. Damit reagiert die Barmer GEK auch auf die im Januar gestarteten Termin-Servicestellen, die per Gesetz von den Kassenärztlichen Vereinigungen eingerichtet werden mussten und einen Facharzttermin innerhalb von vier Wochen organisieren müssen.
"Die gute Absicht dahinter können wir nachvollziehen, aber vier Wochen sind bei dringenden Fällen noch immer zu lang. Deshalb haben wir uns entschlossen, den Service für unsere Versicherten zu verbessern", sagt Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK. Die Teilnahme der Ärzte am Vertrag ist freiwillig.
Die 1. Vorsitzende des Vorstands der KV Thüringen, Dr. med. Annette Rommel, sieht in der Überweisungssteuerung nach medizinischer Dringlichkeit generell die sinnvollere Alternative zur Terminvermittlung: Bereits seit Anfang 2015 machen wir mit der Überweisungssteuerung nach medizinischer Dringlichkeit sehr gute Erfahrungen. Auch in diesem Jahr erhielten auf diese Weise mehr als zehnmal mehr Patienten Facharzttermine als über die Terminservicestelle. Wir sind sehr froh, dass nun auch die Barmer GEK in Thüringen dieses Modell unterstützt.
Schmitt erhofft sich dadurch auch eine bessere Versorgung: Da Wartezeiten den Krankheitsverlauf beeinflussen, sollten sie ausschließlich vom medizinischen Bedarf abhängen. Dies kann der behandelnde Arzt am besten einschätzen. Das wichtigste Ziel der Überweisungssteuerung ist eine schnellere Genesung der Patienten. Dadurch können letzten Endes auch Krankenhausaufenthalte vermieden oder die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit verkürzt werden.
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