Erfurt, 3. Mai 2020 - Barmer Landesgeschäftsführerin Birgit Dziuk kommentiert anlässlich der aktuellen Diskussion um dringliche medizinische Behandlungen:
In einem beispiellosen Kraftakt wurde das gesamte Thüringer Gesundheitswesen auf die Versorgung von Corona-Patienten vorbereitet und auch die nötige Liquidität bereit gestellt. Dadurch darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass es viele schwer und chronisch kranke Menschen gibt, die weiterhin auf eine stabile Versorgung angewiesen sind. Es wäre nicht akzeptabel, wenn nun Menschen nicht an, sondern wegen Corona erkranken oder sogar versterben. Wir haben inzwischen einiges im Umgang mit dem Virus gelernt und Thüringen geht mit einem abgestuften Versorgungskonzept mit Schwerpunktkrankenhäusern für Covid-Patienten den richtigen Weg. Ich kann deshalb nur an alle Versicherte in Thüringen appellieren, dass dringende Arztbesuche nicht aus Angst vor einer Ansteckung verschoben werden sollten. Dank der erheblichen Anstrengungen aller Akteure im Gesundheitswesen stehen derzeit genügend Kapazitäten für die medizinische Versorgung sowohl ambulant als auch in den meisten Krankenhäusern zur Verfügung. Wichtig ist, dass wir jetzt flexibel reagieren können, dosiert vorgehen, die Lage sehr genau beobachten und die Behandlung anderer Erkrankungen nicht vernachlässigt wird. Alles andere wäre eine Entsolidarisierung unseres solidarisch organisierten Gesundheitswesens.
Auch die Thüringer Landesregierung und die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen appellieren, dringende Arztbesuche nicht aufzuschieben: