Bauch einer Frau mit einem gezeichneten Darm
Pressemitteilung aus Thüringen

Verdreifachung bei Darmkrebsfrüherkennung gefordert

Lesedauer unter 3 Minuten

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Erfurt, 6. Mai 2022 – In Thüringen nehmen jährlich nur sieben Prozent der anspruchsberechtigten Frauen und lediglich fünf Prozent der Männer die Möglichkeit zur Früherkennung von Darmkrebs wahr. „Das ist deutlich zu wenig. Die Zahl der Teilnehmenden an dieser wichtigen Früherkennungsuntersuchung muss sich mindestens verdreifachen“, fordert Barmer-Landeschefin Birgit Dziuk. Um die Steigerung der Inanspruchnahme zu erreichen, brauche es niedrigschwellige Angebote für Früherkennungsuntersuchungen. Mit der „Digitalen Darmkrebsfrüherkennung“ gebe es erstmals einen Test für zuhause. Medizinische Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) unterstützen diesen Schritt der Barmer in die digitale Prävention ausdrücklich. Nur durch frühes Erkennen möglicher Erkrankungen seien schnelle und effektive Therapien möglich.

Stuhltest schon ab 40 Jahren

Bei der „Digitalen Darmkrebsfrüherkennung“ werden Anspruchsberechtigte per App benachrichtigt und zur Früherkennung eingeladen. Über einen Link kann ein immunologischer Stuhltest für zu Hause angefordert werden, der anschließend kostenlos zur Auswertung in ein Labor verschickt wird. Den Test können Versicherte bereits im Alter ab 40 Jahren machen. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen.

270 Menschen in Thüringen an Darmkrebs verstorben

„Offensichtlich sind derlei Angebote notwendig. Sie stärken das Bewusstsein für die eigene Gesundheit. Das wird Leben retten“, sagt Birgit Dziuk. In Deutschland erkrankten jedes Jahr circa 33.000 Männer und etwa 26.000 Frauen an Darmkrebs, wovon rund 25.000 Betroffene verstürben. In Thüringen seien laut Landesamt für Statistik im Jahr 2020 mehr als 270 Menschen an Darmkrebs verstorben. Diese Werte könnten durch einen erleichterten Zugang zur Darmkrebsfrüherkennung signifikant gesenkt werden. Darmkrebs sei gut heilbar, wenn er früh erkannt werde.

Fachgesellschaften befürworten digitale Prävention

Vor diesem Hintergrund werben auch alle medizinischen Fachgesellschaften für eine umfassende Darmkrebsfrüherkennung. „Gerade in der Corona-Pandemie mögen viele Menschen bei der Darmkrebsvorsorge zurückhaltend gewesen sein, aus Sorge vor einer COVID-19-Infektion. Diese Angst ist unbegründet, weil Kliniken und Arztpraxen wegen hoher Hygienevorschriften keine Infektionsherde sind“, sagt Prof. Dr. Andreas Stallmach von der DGVS, die sich seit Jahren für die Darmkrebsfrüherkennung einsetzt. „Das Online-Angebot der Barmer ist ein wichtiger ergänzender Baustein. Es gestaltet den Zugang zur Krebsfrüherkennung noch einfacher, nimmt den Betroffenen gerade auch in Corona-Zeiten mögliche Ängste, selbst wenn diese sich als unbegründet herausstellten und kann somit Leben retten“, so Stallmach.

Barmer-Versicherte werden per App eingeladen

„Über die Barmer-App werden derzeit Tausende Menschen in Thüringen zur Darmkrebsfrüherkennung eingeladen“, sagt Barmer-Landesschefin Birgit Dziuk. Es handele sich um Personen ab 40 Jahren, die noch keine Untersuchung gehabt haben, sowie Menschen ab 50 Jahren im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Früherkennungsintervalle. So könnten Frauen und Männer zum Beispiel ab 50 Jahren jährlich und ab 55 Jahren im 24-Monatsrhythmus einen Stuhltest vornehmen lassen, sofern in den zehn Jahren zuvor keine Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme erfolgt sei. Alternativ könnten Barmer-Versicherte den Darmkrebstest neben der Kassen-App auch über die Barmer-Homepage anfordern. „Bei der Darmkrebsfrüherkennung setzen wir auf einen unkomplizierten Zugang zum Test. Je einfacher dieser ist, desto besser“, sagt Birgit Dziuk.

Natürlich bleibe die Kontaktaufnahme zur Hausärztin oder zum Hausarzt weiterhin bestehen.

Test-Set bestellen

Kontakt für die Presse:

Patrick Krug
Telefon: 0361 78 95 26 01
Mobil: 0160 9045 70451
E-Mailpresse.th@barmer.de
Twitter: twitter.com/BARMER_TH