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Erfurter Fotografin stellt Bildband über die "unsichtbare Krankheit" vor

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Die Deutsche DepressionsLiga e.V. freut sich, mit Unterstützung der Barmer GEK und der Town & Country Stiftung den Bildband "Mal gut, mehr schlecht." der Erfurter Fotografin Nora Klein zum Thema Depression veröffentlichen zu können.

Cover Bildband über die "unsichtbare Krankheit" Depression

Erfurt (24.11.2016). Das Buch wird heute in Berlin beim DGPPN-Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie vorgestellt. Im April 2017 ist zudem eine begleitende Ausstellung der Fotografien im Kunsthaus Erfurt geplant. Das Buch richtet sich vor allem an Betroffene, Therapeuten und Selbsthilfegruppen.

In ihrem fotografischen Projekt stand Nora Klein über eineinhalb Jahre im vertrauensvollen Austausch mit Betroffenen. "Wer noch nie an einer Depression erkrankt ist, kann sich nicht vorstellen, wie sehr es das Leben verändert. Viele sehen einen Ausweg nur im Selbstmord", erklärt Klein. "Betroffene ziehen sich oft zurück, können sich anderen schlecht mitteilen und fühlen sich nicht ernst genommen. Gemeinsam mit den Betroffenen habe ich deshalb nach einer Möglichkeit gesucht, um diese unsichtbare Krankheit in Bilder fassen zu können."

Entstanden ist dabei ein Bildband, der sich mit der Gefühls- und Gedankenwelt von Menschen mit Depressionserfahrung auseinander setzt und die Krankheit auf besondere Weise anschaulich macht. "Du sitzt in deiner Wohnung, siehst die Dinge um dich herum, dann wird das Licht immer weiter heruntergedimmt, du siehst immer weniger, bis nichts mehr da ist. So ist die Depression", beschreibt eine Betroffene ihre Erfahrungen mit der Erkrankung.

Schmitt: "Depression hat eine enorme gesellschaftliche Bedeutung"

Barmer GEK Landesgeschäftsführer Hermann Schmitt freut sich, dass über die Selbsthilfeförderung ein einzigartiges Projekt unterstützt werden konnte. "Das Thema Depression hat eine enorme gesellschaftliche Relevanz. In Thüringen kommen psychische Erkrankungen, allen voran depressive, bei Krankschreibungen bereits an dritter Stelle. Hier wollen wir gegensteuern und beispielsweise Arbeitgeber verstärkt sensibilisieren." Laut Robert-Koch-Institut berichten zehn Prozent aller Frauen und sechs Prozent der Männer, dass bei Ihnen in den letzten 12 Monaten eine Depression oder depressive Verstimmung bestand. "Depression ist eine Krankheit, die den Alltag lähmt und auch die Angehörigen belastet. Das Buch von Nora Klein ist ein großartiges Projekt, das dieser meist unsichtbaren Erkrankung ein Gesicht gibt. Deshalb unterstützen wir als Barmer GEK auch Selbsthilfegruppen, die niedrigschwellige Beratung und Hilfe bieten."

Auf Grundlage der Erzählungen der Betroffenen, die sich auch in Auszügen im Buch wiederfinden, gelang es Nora Klein, jenseits von Worten eine eigene, bildliche Ausdrucksform für die Gefühlswelt depressiver Menschen zu finden. In den sensiblen Portraits und abstrakten Bildwelten gelingen ihr eindringliche Einsichten in die Innenwelt der Depression. Das Buch entmystifiziert das Thema und hilft so, Vorurteile abzubauen.

Für Selbsthilfegruppen, Betroffene und ihre Angehörigen, Kliniken und Therapeuten steht eine begrenzte Sonderauflage zur kostenlosen Verteilung durch die Deutsche Depression Liga e.V. zur Verfügung.

Deutsche DepressionsLiga e.V.
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