Erfurt, 14. November 2022 – In Thüringen gibt es vergleichsweise viele Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2. Das geht aus dem aktuellen Diabetes-Atlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung anlässlich des heutigen Weltdiabetestags hervor.
Demnach leiden im Freistaat 12 Prozent der Bevölkerung an Diabetes Typ 2. Die höchste Rate hat Sachsen-Anhalt mit 13,5 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner zu beklagen. Es folgen Sachsen (12,7 Prozent), Brandenburg (12,2 Prozent) und dann Thüringen. Am geringsten sind die Anteile in Hamburg, wo lediglich 6,2 Prozent der Menschen einen Diabetes Typ 2 haben. „Die regionalen Schwankungen bei der Zuckerkrankheit sind nicht allein auf die unterschiedlichen Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückzuführen, denn die Krankheit hat viele Ursachen wie etwa ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Deshalb ist es wichtig, dass die Nationale Diabetes-Strategie weiter ausgestaltet und umgesetzt wird“, fordert Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen. Bei Diabetes mellitus Typ 2 lasse sich mit Prävention eine Menge erreichen. Mit geänderten Ess- und Bewegungsgewohnheiten sei die Krankheit vermeidbar oder lasse sich zumindest im Verlauf abschwächen oder hinauszögern.
Männer stärker von Diabetes betroffen
Aus den Daten der Barmer gehe zudem hervor, dass der Anteil der an Diabetes-Typ-2-Erkrankten in Thüringen seit dem Jahr 2011 um rund 16 Prozent angestiegen ist. Dabei gebe es klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während in den ersten vier Lebensdekaden Frauen und Männer fast im selben Maße am „Altersdiabetes“ erkrankten, steige die Rate bei Männern ab 40 stark an. Die höchste Betroffenheit gebe es laut Barmer-Diabetes-Atlas im Alter von 80 bis 89 Jahren mit 33 Prozent erkrankten Thüringer Frauen und 39 Prozent erkrankten Thüringer Männern.
„Diabetes mellitus Typ 2 kommt mit zunehmendem Alter verstärkt vor. Aufgrund des demografischen Wandels dürfte die Zahl der Betroffenen künftig zunehmen. Ein Schwerpunkt auf Prävention ist auch deshalb so wichtig, weil Diabetes schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann, etwa an Herz und Gefäßen“, so Dziuk.