Erfurt, 2. November 2020 – Seit Mitte August steigt in Thüringen die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen insgesamt zwar wieder an. Doch Anstieg und Anzahl der Betroffenen fallen im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus. Das belegt eine aktuelle Analyse der Barmer. Demnach waren im Jahr 2019 Anfang Oktober (Kalenderwoche 41) 1.233 bei der Barmer Versicherte Thüringerinnen und Thüringer wegen Atemwegserkrankungen krankgeschrieben. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 waren es hingegen lediglich 918 Personen. Mit Bezug zur Kalenderwoche 33, Anfang August, ist die Anzahl der Krankschreibungen im Jahr 2020 in ähnlichem Maße angestiegen. Den Auswertungen zufolge betrug der Anstieg vergangenes Jahr 105 Prozent und dieses Jahr 104 Prozent.
„Die AHA-Regeln wirken nachweislich. Das ist kurz nach dem Beginn des zweiten Lockdowns eine wichtige Botschaft. Jede und jeder Einzelne kann und muss etwas tun, um die sich zuspitzende Pandemie in den Griff zu bekommen“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen. Rücksichtnahme, Verantwortung und Disziplin seien nun die Gebote der Stunde.
Regionale Unterschiede bei den Atemwegserkrankungen
Die Barmer-Analyse zeigt deutliche regionale Unterschiede bei der Zahl der Atemwegserkrankten. Während Anfang August dieses Jahres in Thüringen durchschnittlich 11,5 von 1.000 Barmer-Versicherten krankgeschrieben waren, waren es beispielsweise in Hamburg nur 7,2 von 1.000. Nach Sachsen-Anhalt (12,1 von 1.000) ist der Anteil in Thüringen am höchsten. Auch die Steigerungsraten sind regional sehr unterschiedlich. Während die Anzahl der krankgeschriebenen Versicherten im Jahr 2020 in Thüringen von der 33. auf die 41. Kalenderwoche um 104 Prozent gestiegen ist, waren es in Baden-Württemberg 158 Prozent, in Sachsen 160 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen nur 15 Prozent.
„Die AHA-Regeln sollten alle Bürgerinnen und Bürger ohne Wenn und Aber einhalten. So leistet jeder einen Beitrag, die Zahl der Atemwegserkrankungen und damit auch das Corona-Risiko zu reduzieren. Und das sollte unabhängig von der Postleitzahl und dem aktuellen Infektionsgeschehen in einzelnen Regionen gelten“, sagt Barmer-Landeschefin Birgit Dziuk.