Mit der Versorgungsbedarfsanalyse auf dem richtigen Weg
Im Rahmen der bundesweiten Krankenhausreform werden Leistungsgruppen die Krankenhaus-Fachabteilungen bundesweit ablösen. Um in dieser Sache Klarheit zu schaffen, also zu wissen, was wo gebraucht wird, hat das Ministerium für Justiz und Gesundheit eine Versorgungsbedarfsanalyse an eine externe Beratungsfirma in Auftrag gegeben. Nach einer Ist-Analyse sollen anschließend die vom Bund vorgegebenen Leistungsgruppen den einzelnen Krankenhausstandorten für die Somatik zugewiesen werden. Aus meiner Sicht der richtige Weg. Die Analyse und der daraus abgeleitete Krankenhausplan werden von den Kostenträgern begleitet. Krankenhausgesellschaft, Kassenärztliche Vereinigung, Ärztekammer, kommunale Spitzenverbände und der MD Nord sollen ebenfalls in den Prozess mit eingebunden werden. Die Ist-Analyse wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 erstellt sein. Die Fertigstellung der Versorgungsanalyse ist für Mitte 2024 geplant. Es geht also voran in Schleswig-Holstein. Dringend nötig wäre jetzt endlich eine Einigung zwischen dem Bund und den Ländern, damit alle Beteiligten in Schleswig-Holstein wissen, wohin die Reise geht und das Gutachten nicht zum Papiertiger wird. Nur eins ist Schade: dass sich Schleswig-Holstein gegen das Transparenzgesetz gestellt hat und zu den Ländern gehört, die den Vermittlungsausschuss angerufen haben. Diese unnötige Zeitverzögerung geht zu Lasten der Krankenhäuser und damit zu Lasten der Patienten, da die im Gesetz ebenfalls vorgesehenen Finanzhilfen bei den Krankenhäusern kurzfristig eine hohe Liquidität sichern würden. Da Schleswig-Holstein ab 01.01.2024 den Vorsitz in der Gesundheitsministerkonferenz innehat, werden viele gespannte Augen auf den „echten Norden“ gerichtet sein.
Ambulantisierung in Eckernförde
Vor dem Hintergrund der vom Bund geplanten Krankenhausreform will die Schön-Klinik die ambulante Versorgung am Standort Eckernförde ausbauen. Stationär soll ein internistisches und geriatrisches Angebot erhalten bleiben und die medizinische Grundversorgung mit diesem Ansatz gestärkt werden. Ich halte diese Entscheidung für richtig, weil sich damit eine neue Versorgungsstruktur im Sinne eines regionalen Versorgungszentrums bilden ließe. Die stärkere Einbindung des niedergelassenen Bereichs sowie der lokalen Pflegeangebote sind allerdings Grundvoraussetzung für eine sektorenübergreifend ausgerichtete Versorgung. Ich würde mir wünschen, dass diese Lösung eine breite Unterstützung in der Region findet und tatsächlich eine moderne, sektorenübergreifende Versorgung entsteht, die ein Vorbild für weitere regionale Lösungsansätze hier in Schleswig-Holstein sein kann.
Digitale Identität – Barmer vorne
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine der größten Herausforderungen der nächsten Zeit. Und es geht voran! So werden Barmer-Versicherte sich noch in diesem Jahr eine digitale Identität erstellen können, um Anwendungen der Telematik-Infrastruktur (TI) wie die elektronische Patientenakte oder das eRezept über das Smartphone nutzen zu können. Ich freue mich, dass wir als erste Krankenkasse für die digitale Identität die Zulassung der gematik* erhalten haben.
Bei der digitalen Identität handelt es sich im Prinzip um eine Kombination aus Personalausweis und Gesundheitskarte in digitaler Form, die auf dem eigenen Smartphone angelegt wird. Für unsere Versicherten schaffen wir damit einen sicheren Zugang zur digitalen Gesundheitswelt. Perspektivisch kann die digitale Identität sogar eine Alternative zur physischen Gesundheitskarte werden.
Dieses und weitere digitale Themen haben wir zum Anlass genommen und Ende November zum „Förde-Frühstück“ eingeladen. Unterstützt haben uns dabei unsere Kollegen Marek Rydzewski (Chief Digital Officer) und Maria Hinz (Digitalkoordinatorin) aus der hausinternen Digital-Innovationsschmiede „Barmer.i“. Was die beiden unseren Gästen so erzählt haben, lesen Sie in dieser STANDORTinfo.
*Die gematik GmbH ist die nationale Agentur für digitale Medizin und trägt die Gesamtverantwortung für den Auf- und Ausbau der Telematikinfrastruktur (TI) in Deutschland.