Die Digitalisierung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hat die Barmer für ihre Versicherten in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auf den Weg gebracht. In einem Pilotprojekt wird seit Ende März die digitale Übermittlung der AU-Meldung direkt vom Arzt an die Krankenkasse erprobt. Zusammen mit dem Softwarehersteller gevko wurde hierzu eine Lösung entwickelt. Daran beteiligt sind je 300 Haus- und Fachärzte in den beiden Bundesländern, die Krankmeldungen jetzt elektronisch an die Barmer senden. „Wir haben die Idee von der Digitalisierung der AU-Meldung schon vor Jahren entwickelt, können sie aber erst jetzt realisieren. Von dieser Lösung profitieren alle Beteiligten im Gesundheitswesen, an erster Stelle aber die Patienten, die wir in ihrer schwierigen gesundheitlichen Situation entlasten“, so Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer für Schleswig-Holstein. Allein im Jahr 2018 waren bei der Barmer in Schleswig-Holstein rund 375.000 Bescheinigungen zur Arbeitsunfähigkeit eingegangen. Viele von ihnen wurden per Post an die Krankenkasse übermittelt.
Die Barmer selbst verspricht sich von der Digitalisierung effizientere und umweltschonendere Verwaltungsabläufe. „Die Barmer setzt sich für einen Bürokratieabbau im Gesundheitswesen ein. Die elektronische Krankmeldung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung“, betont Hillebrandt. Die Barmer sei eine der ersten Krankenkassen in Deutschland mit einem sicheren Datenkanal für Arztpraxen. Für die Versicherten entfalle somit der Versand der Papierbescheinigung an die Kasse oder der Scan über die Barmer-App. In einer weiteren Projektstufe soll neben der Krankenkasse auch der Arbeitgeber elektronisch informiert werden können.