Haben Sie beruflich mit Menschen zu tun, die an Epilepsie leiden? Oder haben Sie vielleicht einen Angehörigen oder Freund, der betroffen ist? Möglicherweise sind Sie sogar selbst von dieser weit verbreiteten neurologischen Erkrankung betroffen. In jedem Fall bietet die Digitale Epilepsieberatung Nord wertvolle Unterstützung.
Die Digitale Epilepsieberatung Nord ist ein von verschiedenen Firmen unterstütztes Projekt des Kieler Epilepsiezentrums für Erwachsene an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel und des DRK-Norddeutschen Epilepsiezentrums für Kinder und Jugendliche in Schwentinental.
Dieses innovative Angebot zielt darauf ab, Betroffenen und ihren Angehörigen umfassende Informationen und Hilfestellungen bereitzustellen, um den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern.
Das Angebot umfasst:
- Eine digitale Sozialberatung von epileptologisch erfahrenen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern
- Das erste interaktive digitale Informationsprogramm EpilepsON
- Ein spezielles Unterstützungsangebot für Menschen mit psychogenen nicht-epileptischen Anfällen (PNEA)
Die digitale Sozialberatung erfolgt vertraulich, unbürokratisch und kostenlos. Egal, ob die Diagnose erst seit Kurzem oder schon seit Jahren besteht: Je nach aktueller Lebenssituation gibt es viele Fragen, häufig auch Sorgen und Ängste, manchmal ganz praktische Probleme in Familie, Kindergarten und Schule, Beruf oder Freizeit. Mit diesem individuellen Beratungsangebot werden Fragen beantwortet, Ängsten begegnet, Sorgen genommen und Probleme gelöst. Mögliche Inhalte einer Sozialberatung könnten z. B. der Grad der Behinderung, Fragen zur Fahreignung oder auch berufliche Schwierigkeiten aufgrund der Epilepsie sein.
Im Schulungsprogramm EpilepsON werden in sechs jeweils einstündigen Modulen wichtige Themen behandelt. Es geht um das Krankheitsmodell, Diagnostik, Behandlungsmöglichkeiten, Adhärenz und Themen aus dem Alltag vieler Menschen mit Epilepsie (z. B. Fahreignung, Schwangerschaft, psychische Gesundheit). Diese Schulungen finden online interaktiv in Kleingruppen statt. EpilepsON wird durch speziell geschulte sozialpädagogische, psychologische und ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Epilepsiezentrums Kiel durchgeführt. Das Angebot ist für Teilnehmende kostenfrei, eine Überweisung ist nicht erforderlich.
Zusätzlich bietet die Digitale Epilepsieberatung Nord eine Anlaufstelle für Menschen mit psychogenen nicht-epileptischen Anfällen (PNEA), sowie für Personen, die privat oder beruflich mit Menschen mit PNEA in Kontakt stehen. Es wird über das Störungsbild informiert und spezielle Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt. Um weite Wege zu sparen, ortsunabhängig sowie schnell und unkompliziert unterstützen zu können, erfolgt das Beratungs- und Schulungsangebot online per Videokonferenz.
Die Digitale Epilepsieberatung Nord hat sich in diesem Jahr beim MSD Gesundheitspreis, einer jährlichen Auszeichnung für innovative Versorgungsprojekte in Deutschland, die die Patient:innenversorgung verbessern, beworben und ist in die Endrunde gekommen! Nun wird der Preisverleihung im November in München gespannt entgegengeschaut. Wer möchte, kann beim Publikumsvoting mitmachen: https://www.msd.de/gesundheitspreis/voting/
Die Digitale Epilepsieberatung Nord ist ein vom Versorgungssicherungsfonds des Landes Schleswig-Holstein gefördertes Modellprojekt. Es wird wissenschaftlich begleitet vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Aus diesem Grund kann das Angebot für Betroffene und Interessierte zurzeit kostenlos und unabhängig von einem Behandlungsverhältnis angeboten werden. Mit der Teilnahme an der Studie wird ein wichtiger Beitrag zur Forschung und Weiterentwicklung des Projekts geleistet.
Weitere Informationen und Terminbuchungen gibt es unter www.digitale-epilepsieberatung-nord.de. Fragen werden gern per Mail an kontakt@digitale-epilepsieberatung-nord.de beantwortet.