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Vorbeugen statt krank werden: Diabetes-Präventionsprogramm in Schleswig-Holstein angelaufen

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Gezielte Hilfe für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes bietet seit Jahresbeginn das Präventionsprogramm „Dimini - Diabetes mellitus? Ich nicht!“. Teilnehmen können Versicherte der Barmer sowie drei weiterer Krankenkassen. Gemeinsam mit ihrem Hausarzt haben die Versicherten damit die Möglichkeit, Warnhinweise frühzeitig zu erkennen und einen Ausbruch der Krankheit zu verzögern oder sogar zu verhindern.

„Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die das Auftreten von Diabetes und der damit verbundenen Begleit- und Folgeerkrankungen begünstigen. Hierzu gehören Übergewicht, zu wenig Bewegung, Bluthochdruck, Rauchen, gestörte Blutfette oder eine erbliche Veranlagung. Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an einem Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken“, erläutert Schleswig-Holsteins Barmer Landesgeschäftsführer Dr. Bernd Hillebrandt die Bedeutung von Diabetes-Prävention und des Programms „Dimini“.

Das unter Federführung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein stehende Kooperationsprojekt setzt daher auf Prävention durch Lebensstiländerung. Mit Hilfe eines speziellen Fragebogens ermitteln die an dem Projekt teilnehmenden Hausärzte zunächst das individuelle Diabetes-Risiko der Versicherten. Im Anschluss finden je nach Risiko eine oder mehrere Beratungen statt. Dabei unterstützt der Hausarzt seinen Patienten dabei, seinen Lebensstil zu ändern und gibt ihm Tipps für eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung.

Diabetes ist größte Volkskrankheit

Aktuell sind knapp sieben Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes mellitus erkrankt, darunter etwa zwei Millionen, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Pro Jahr entstehen durch Diabetes und seine Folgekrankheiten Kosten von rund 35 Milliarden Euro für Behandlung, Pflege, Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. Ziel von Dimini ist es, die Neuerkrankungsrate messbar zu senken. Denn fatal ist, dass Diabetes sich schleichend entwickelt. Die Krankheit wird oft nicht bemerkt, weil sie zunächst keine Schmerzen oder wenig Beeinträchtigung auslöst. Wer Anzeichen für Diabetes aber ernst nimmt und rechtzeitig mit gesunder Ernährung und ausreichend Sport gegensteuert, kann eine Therapie mit Medikamenten und vor allem Folgeerkrankungen zumindest als Typ-2-Diabetiker mit großer Wahrscheinlichkeit vermeiden.

Förderung aus Mitteln des Innovationsfonds

Dimini richtet sich an Menschen über 18 Jahre. Das Präventionsprogramm dauert 15 Monate, die Teilnahme ist für Patienten kostenfrei. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und mit rund vier Millionen Euro aus dem Innovationsfonds gefördert.

Insgesamt können bis zu 5.000 Versicherte in das Programm einsteigen, wenn ihr Hausarzt eine Teilnahme empfiehlt. Bis zu dieser Schwelle ist eine vollständige Finanzierung aus dem Innovationsfonds vorgesehen. Bei Arbeitssuchenden ist eine Anmeldung sogar über das jeweilige Jobcenter möglich, wobei im Anschluss immer eine an Dimini teilnehmende Hausarztpraxis eingebunden wird. „Ich hoffe, dass entsprechend viele Versicherte das Angebot nutzen und aktiv gegen Diabetes werden“, so Hillebrandt.

Weitere Informationen zu Dimini im Internet unter www.dimini.org. Dort sind auch laufend aktuell die bisher teilnehmenden Hausärzte gelistet.

Dimini-Erklärvideo auf Youtube