Jeder Vierte (26,5 Prozent) Schleswig-Holsteiner hat das Gefühl, unter einer Schlafstörung zu leiden. Dies ergab eine repräsentative Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos Observer im Auftrag der Barmer. Insoweit verwundert nicht, dass die Schlafzufriedenheit eher mittelmäßig und etwas schlechter als im Bundesmittel bewertet wurde. So fühlt sich nur die Hälfte (50,7 Prozent) der Schleswig-Holsteiner morgens ausgeschlafen. Nur 47,8 Prozent schlafen nachts durch. Aber es scheint ihnen nichts auszumachen: 62,5 Prozent denken, dass sie genug Schlaf bekommen und nur 54,4 Prozent würden gern länger schlafen. Insgesamt sind rund 62 Prozent mit ihrem Schlaf zufrieden und haben auch keine Probleme beim Einschlafen.
Elektronik im Schlafzimmer raubt den Schlaf
38,2 Prozent der Schleswig-Holsteiner gaben ferner an, dass es in ihrem Schlafzimmer bewusst keine elektronischen Geräte wie Smartphone, Computer oder Fernseher gibt. Das hilft ihnen beim Schlafen, denn Smartphone oder Tablet im Schlafzimmer sind Schlafräuber. Jeder Dritte, der elektronische Geräte permanent im Schlafzimmer hat, bleibt häufig oder immer länger auf als beabsichtigt. Von denen, die ohne Elektronik im Schlafzimmer auskommen, sind dies nur 15 Prozent, wie die Umfrage belege. Vor dem Einschlafen sähen 36 Prozent im Bett fern, 29 Prozent nutzten ihr Smartphone, weitere 28 Prozent Computer, Laptop oder Tablet. „Die Digitalisierung bietet in vielen Bereichen enorme Chancen und Potenziale. Unsere Befragung zur Schlafgesundheit zeigt aber auch, dass es sinnvoll ist, nicht permanent online zu sein. Ohne Elektronik im Schlafgemach ruht es sich besser“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer für Schleswig-Holstein. Dies sei allein schon deshalb wichtig, da ausreichender guter Schlaf Voraussetzung für körperliche und seelische Gesundheit sei. 38 Prozent der Befragten schlafen jedoch in einer typischen Arbeitswoche nur sechs Stunden und weniger.
Der erste Blick gilt dem Handy
Elektronische Kommunikationsmittel begleiten den Ergebnissen zufolge die Menschen von der ersten Minute des Tages an. So werden 30 Prozent der Befragten noch im Bett medial aktiv, 28 Prozent tun dies beim Frühstück, weitere 19 Prozent kurz vor Verlassen der Wohnung. Mit 65 Prozent wird das Smartphone als Medium noch vor dem Aufstehen am häufigsten genutzt. Radio und Fernseher kommen auf nur zehn bzw. neun Prozent.
Stress und private Sorgen stören ebenfalls den gesunden Schlaf
Zugleich deckt die Befragung auf, dass neben der Digitalisierung auch private Sorgen und Stress Hindernisse für einen gesunden Schlaf sind. 39 Prozent der Befragten gaben dies als Ursache für eine Störung ihres Schlafes an. Gesundheitliche Probleme sind mit 34 Prozent zweitwichtigste Störfaktoren, gefolgt von beruflichen Problemen (33 Prozent).
Einschlaf-Hilfen
Um besser einschlafen zu können, versucht es manch ein Schleswig-Holsteiner schon einmal mit unterschiedlichen Ansätzen. 19,9 Prozent mit Entspannungsübungen oder 20,6 Prozent mit einem Gläschen Bier oder Wein. Schlafmittel als Einschlafhilfe gehen für die Schleswig-Holsteiner gar nicht, wie die bundesweit niedrigsten Umfrageergebnisse zur Verwendung von verschreibungspflichtigen und auch nicht verschreibungspflichtigen Schlafmitteln belegen. Nur 5,9 Prozent der Befragten gab an, schon mal zu verschreibungspflichtigen Schlafmitteln zu greifen. Anders die Hamburger, von denen 14,8 Prozent dies bejahten. Zu nicht verschreibungspflichtigen Präparaten griffen die Schleswig-Holsteiner mit 9,6 Prozent etwas häufiger. Auch hier lagen die Hamburger mit 15,9 Prozent an der Spitze.
Barmer-Sprachassistent unterstützt beim Einschlafen
Der Alexa-Skill „Schlafenszeit“ der Barmer soll Stress und Ruhelosigkeit mindern und so beim Einschlafen helfen. Wer abends geplagt von rastlosen Gedanken lange wach liegt oder einfach nicht zur Ruhe kommt, kann für seine „Schlafenszeit“ aus verschiedenen Kategorien von sanfter Musik, entspannenden Geräuschen wie Meeresrauschen, kreativen Traumreisen als Gute-Nacht-Geschichten oder dem Klassiker in schlaflosen Nächten, dem Schäfchenzählen, wählen. Der smarte Assistent wird bequem per Sprachbefehl gesteuert. Die gewünschte Dauer des Programms kann ebenfalls auf Zuruf festgelegt werden. So verstummt der Schlafassistent sanft nach der verabredeten Zeit.