Kiel, 1. März 2022 – Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2020 gegenüber 2019 erhielten auch im vergangenen Jahr 2021 nicht sehr viel mehr Menschen Zahnersatz in Schleswig-Holstein. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Barmer. „Im Jahr 2020 wurden sieben Prozent weniger schleswig-holsteinische Barmer-Versicherte mit Zahnersatz versorgt als im Jahr 2019. Im letzten Jahr gab es mit 0,7 Prozent auch keinen wesentlichen Anstieg“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Möglich sei, dass viele Menschen während der Corona-Pandemie auf einen Besuch in ihrer Zahnarztpraxis verzichteten, um Kontakte zu reduzieren und Infektionsrisiken zu senken. Guter Zahnersatz bedeute für viele Menschen Lebensqualität. Es sei deshalb ratsam, auch während der Corona-Pandemie regelmäßig mit einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin zu klären, ob ein Bedarf besteht.
Männer deutlich seltener beim Zahnarzt
Während der Corona-Pandemie nahmen Frauen generell häufiger Hilfe für ihre Zahngesundheit in Anspruch als Männer. Bis zum Alter von 14 Jahren lagen Mädchen und Jungen annähernd gleichauf. Danach sinke die Bereitschaft für einen Zahnarztbesuch bei beiden Geschlechtern ab – nur eben bei den Frauen weniger als bei den Männern. „Junge Männer zwischen 25 und 39 Jahren schenken dem Thema Zahngesundheit am wenigsten Beachtung. Sie nutzten zahnmedizinische Behandlungen im Jahr 2020 bis zu 14,7 Prozentpunkte weniger als Frauen in der gleichen Altersspanne“, erklärt Hillebrandt mit Blick auf den aktuellen Zahnreport der Barmer. Erst im Alter zwischen 75 und 85, also in jener Altersspanne, in der häufig ein Zahnersatz benötigt wird oder bereits vorhanden ist, kümmerten sich Männer und Frauen beinahe gleichwertig um ihre Zahngesundheit.