Pressemitteilungen 2024

Barmer-Zahnreport – Große regionale Unterschiede bei Amalgamfüllungen

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Kiel, 29. November 2024 – In Schleswig-Holstein erhält eine von 41 Personen mit schadhaften Zähnen eine Amalgamfüllung. In Mecklenburg-Vorpommern ist es hingegen jede 11. Person, während in Baden-Württemberg nur jede 97. Person betroffen ist. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Auswertung des Barmer-Zahnreports, die im Hinblick auf das Amalgamverbot der Europäischen Union ab Januar 2025 erstellt wurde. Die Auswertung zeigt große regionale Unterschiede beim Einsatz von Amalgam. Im Jahr 2023 lag der Anteil von Amalgam in Seitenzahnfüllungen in Schleswig-Holstein bei 2,9 Prozent. Baden-Württemberg hatte mit etwa 1,2 Prozent den niedrigsten Anteil, während Mecklenburg-Vorpommern mit 11,2 Prozent den höchsten aufwies. „Im Interesse der Versicherten sind vor allem qualitativ hochwertige, zuzahlungsfreie Alternativen für Amalgam als Füllungswerkstoff wichtig“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Er verweist auf eine neue Regelung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und des GKV-Spitzenverbandes, die als Grundlage dafür dient. Hillebrandt fordert eine klare und eindeutige Kommunikation des neuen gesetzlichen Anspruchs auf zuzahlungsfreie Versorgung ohne Amalgam in den Zahnarztpraxen.

Amalgamanteil in Rendsburg-Eckernförde am geringsten, im Herzogtum Lauenburg am höchsten

Laut dem Zahnreport lagen im Jahr 2023 der Landkreis Herzogtum Lauenburg (3,4 Prozent), die Stadt Lübeck (3,3 Prozent) und der Kreis Dithmarschen (3,1 Prozent) über dem Landesschnitt von 2,9 Prozent der Patienten, die in ihren Seitenzähnen eine Amalgamfüllung erhielten. Die Landkreise Rendsburg-Eckernförde (1,5 Prozent), Schleswig-Flensburg (1,8 Prozent) und die Stadt Kiel (1,8 Prozent) hatten hingegen die niedrigsten Anteile.

Jede fünfte Praxis in Schleswig-Holstein verwendet Amalgam 

Die Daten der Barmer zeigen auch, dass etwa 22 Prozent der Zahnarztpraxen in Schleswig-Holstein im Jahr 2023 mindestens eine Amalgamfüllung abgerechnet haben. Das bedeutet, dass fast 80 Prozent der Praxen im Land bereits alternative Füllungsmethoden anbieten und somit als „amalgamfrei“ gelten. Hillebrandt betont: „Diese Entwicklung zeigt, dass viele Praxen proaktiv auf die bevorstehenden Änderungen reagieren und ihren Patienten alternative Versorgungsoptionen anbieten.“ Die Anteile an Praxen, die Amalgam verwenden, variieren stark und reichen von 8,3 Prozent in Baden-Württemberg bis zu 48,2 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.

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Das ePaper zur Studie finden Sie hier: https://www.bifg.de/publikationen/zahnreport/2024-dentalamalgam.

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Torsten Nowak
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