Kiel, 11. Oktober 2021 – Anlässlich des Weltrheumatags am 12. Oktober ruft die Barmer in Schleswig-Holstein Hausärzte, Fachärzte und Kliniken dazu auf, die Behandlung von Rheumapatienten sektorübergreifend besser zu koordinieren und enger zu kooperieren. "Ein schnelles und gezieltes Eingreifen ist vor allem bei entzündlichem Rheuma ein wesentlicher Schritt zum Therapieerfolg. Beim Verdacht auf eine entzündlich rheumatische Erkrankung sollte binnen zwei Wochen ein Termin beim Facharzt erfolgen", fordert Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.
Rund 20 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Form dieser Volkskrankheit. Rheuma kann in jedem Alter auftreten, wird aber ab 40 Jahren zunehmend diagnostiziert. "Weil das Krankheitsbild bei Rheuma viele Ausprägungen hat und sehr komplex sein kann, ist es äußerst schwierig, die richtige Diagnose zu stellen. Eine zeitnahe Diagnosestellung ist insbesondere zu Beginn der Erkrankung entscheidend. Sie erleichtert eine zielgenaue Therapie und kann den Behandlungserfolg für die Rheumapatientinnen und –patienten steigern", sagt Hillebrandt. So könne die Krankheit einen schwächeren Verlauf einnehmen.
Schnelle Behandlung durch Rheumavertrag
Eine schnelle und gezielte Behandlung von Rheumapatienten ermöglicht ein Vertrag der Barmer, den sie mit der Versorgungslandschaft Rheuma, einem Unternehmen des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen abgeschlossen hat. Barmer Versicherte mit Verdacht auf entzündliches Rheuma erhalten so binnen 14 Tagen einen Termin beim teilnehmenden Rheumatologen. Zudem sieht der Vertrag eine bessere Vernetzung bei der Versorgung der Betroffenen vor, wobei der Hausarzt die Lotsenfunktion einnimmt. "Der Vertrag bietet eine hervorragende Grundlage, die Qualität der Versorgung und damit die Langzeitprognose für an Rheuma Erkrankte nachhaltig zu verbessern", betont Hillebrandt. Interessierte Ärzte können sich über die Managementgesellschaft in den Vertrag einschreiben. Versicherte können über ihren Rheumatologen eingeschrieben werden.
Auch Kinder und Jugendliche im Fokus
Alle am Vertrag beteiligten Praxen zeichnen sich dadurch aus, dass sie den neuesten medizinischen Anforderungen entsprechende Qualifikationsmerkmale erfüllen und eine Behandlung nach den aktuellen wissenschaftlichen Standards durchführen. Neben den Rheumatologinnen und Rheumatologen können nun auch Kinder- und Jugendrheumatologen/-innen, Hausärzte/-innen sowie Instituts- und Hochschulambulanzen an der Versorgung teilnehmen. "Wenn der Kinder- und Jugendarzt nicht mehr zuständig ist, kommt es bei den jungen Erwachsenen häufig zu einer längeren Therapiepause und Verschlimmerung der Erkrankung. Um Therapielücken zu vermeiden, ist der strukturierte Übergang in die Erwachsenenmedizin ein wichtiger Vertragsbestandteil", so Hillebrandt. Dafür gebe es Überführungsgespräche, die die Barmer bezahlt.
Volkskrankheit Rheuma – Frauen häufiger betroffen als Männer
Von der besonderen Versorgung dürften Frauen noch zahlreicher profitieren als Männer. Denn sie leiden dreimal häufiger unter rheumatisch entzündlichen Erkrankungen. Bei Frauen tritt die Erkrankung meistens nach dem 50. Lebensjahr auf, bei Männern zehn Jahre später. Personen ab dem 70. Lebensjahr sind besonders häufig betroffen.