Kiel, 11. Februar 2022 – Immer mehr schleswig-holsteinische Arzt- und Psychotherapiepraxen nutzen seit Beginn der Corona-Pandemie Videosprechstunden, um Patientinnen und Patienten telemedizinisch zu versorgen. „Im vierten Quartal 2019 haben lediglich zwei Ärzte die Videosprechstunde mit der Barmer abgerechnet. Im ersten Quartal 2020 waren es bereits 253, und im ersten Quartal 2021 hatte sich diese Zahl mit 558 mehr als verdoppelt“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landegeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Im ersten Halbjahr 2021 sei die Zahl der Videosprechstunden um rund 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Damit habe sich Telemedizin in kurzer Zeit von einem Nischendasein zu einem erheblichen Versorgungsfaktor entwickelt. Sie leiste einen wichtigen Beitrag, um das Infektionsrisiko in schleswig-holsteinischen Arzt- und Therapiepraxen zu senken. Sicher sei, dass sie uns auch nach der Pandemie weiter begleiten werde, da die allgemeine Akzeptanz von digitalen Lösungen in der Gesundheitsversorgung steige, meint Hillebrandt.
Videosprechstunde wird am häufigsten in der Psychotherapie genutzt
Am häufigsten nutzten die psychologischen Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätige Ärztinnen und Ärzte in Schleswig-Holstein die Videosprechstunde. Von Januar 2020 bis Juli 2021 wurden mehr als 51 Prozent der unter schleswig-holsteinischen BARMER-Versicherten durchgeführten Videosprechstunden von diesen Fachgruppen durchgeführt. Auf dem zweiten Rang folgen die schleswig-holsteinischen Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner mit 24 Prozent vor den Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und –therapeuten, auf die gut elf Prozent der in diesem Zeitraum durchgeführten Videosprechstunden fielen. „Es gilt nun, die Videosprechstunde weiter zu Gunsten des Patientenwohls in den Versorgungsalltag einzubauen, um bestehende Angebote zu unterstützen und zu verbessern“, appelliert Hillebrandt. Bei langen Anfahrtswegen, nach Operationen, in der Pflege oder während Erkrankungswellen könnten telemedizinische Leistungen auch zukünftig eine sinnvolle Hilfe sein.