Kiel, 10. April 2017 - Verhaltensstörungen und psychische Erkrankungen stellen pädagogische Fachkräfte vor große Herausforderungen. Dass sie dabei Hilfe benötigen, zeigte im vergangenen Jahr die große Nachfrage zur Veranstaltungsreihe „Was ist da los? – Was kann ich tun?“ zum Umgang mit seelischen Krisen und psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in der Schulklasse/Gruppe. Die von der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein (AKJS) in Zusammenarbeit mit der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein (LVGFSH) konzipierten Informations- und Fortbildungsveranstaltungen werden von der Barmer gefördert. Im Jahr 2017 werden zwei weitere Veranstaltungsreihen angeboten. Sie richten sich an pädagogische Fachkräfte, Erzieher, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter sowie haupt- und ehrenamtlich in der Verbands- und Jugendarbeit Tätige.
In Schulklassen und Jugendgruppen gibt es häufig Kinder oder Jugendliche, die von seelischen Krisen betroffen oder auch psychisch erkrankt sind. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte sind oft unsicher, wie sie Auffälligkeiten einschätzen sollen und ob und wie sie Betroffene ansprechen können. Vielmals ist zudem unklar, welche Impulse eine Schulklasse oder Gruppe benötigt, um mit den Betroffenen umzugehen. Auch besteht die Gefahr, Betroffene auszugrenzen oder sich von bestimmten Verhaltensweisen „anstecken“ zu lassen. Geflüchtete Kinder und Jugendliche zu integrieren und zu stärken, stellt zusätzlich eine besondere Herausforderung dar.
Die Veranstaltungsreihen zielen darauf ab, die Handlungsfähigkeit der Fachkräfte für den Alltag zu erhöhen. Dazu werden Inhalte und Fachwissen sowie eine Methodenschulung in jeweils vier Fortbildungsmodulen angeboten:
- Psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche in der Klasse/Gruppe
- Seelische Krisen bei Kindern und Jugendlichen
- Selbstverletzendes Verhalten
- Geflüchtete Kinder und Jugendliche in der Klasse/Gruppe – Wie erkenne ich mögliche Traumatisierungen?
Damit erhalten die Fachkräfte mehr Handlungssicherheit zur Förderung der seelischen Gesundheit im pädagogischen Bereich.
„Die Rückmeldungen im vergangenen Jahr haben den großen Bedarf am Themenkreis der psychischen Gesundheit gezeigt. Die Teilnehmer haben uns bestätigt, dass sie viel für ihre tägliche Arbeit mitnehmen konnten und mehr Sicherheit in ihrem Tun erhalten haben. Daher freuen wir uns, auch 2017 wieder mit Unterstützung der Barmer zwei Veranstaltungsreihen anbieten zu können“, so Sabine Hoffmann-Steuernagel, stellvertretende Geschäftsführerin der LVGFSH.
Die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern hat für die Barmer einen hohen Stellenwert. „Die Unterstützung der Veranstaltungsreihe ist ein weiterer wichtiger Baustein, pädagogische Fachkräfte im Umgang mit auffälligen oder kranken Kindern und Jugendlichen fortzubilden. Daneben sind wir dabei, auch in Schleswig-Holstein Präventionsprogramme zur psychischen Gesundheit in der Schule auf den Weg zu bringen“, erklärt Schleswig-Holsteins Barmer Landesgeschäftsführer Thomas Wortmann.
Informationen zur Veranstaltungsreihe „Was ist da los? – Was kann ich tun?“ finden Interessierte an den Internetseiten der Aktion Kinder- und Jugendschutz unter akjs-sh.de/veranstaltungen und der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung unter lvgfsh.de.