Pressemitteilungen aus Schleswig-Holstein

Schlafstörungen bei Jugendlichen alarmierend

Lesedauer unter 2 Minuten

Kiel, 22. Oktober 2020 – Wenn am Wochenende die Uhren umgestellt werden, kommen viele Menschen aus ihrem Schlafrhythmus. Doch auch unabhängig vom Wechsel von Sommer- auf Winterzeit sind Schlafstörungen weit verbreitet. Nach einer Barmer-Analyse gab es den stärksten Zuwachs an Diagnosen von Ein- und Durchschlafstörungen bei jungen Erwachsenen. So diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte in Schleswig-Holstein im Jahr 2005 bei 179 jungen Menschen zwischen 15 und 19 Jahren eine Schlafstörung. Im Jahr 2018 waren es bereits 903. Das entspricht ungefähr einer Verfünffachung der Diagnosen innerhalb von 13 Jahren. Ein massives Plus um rund 300 Prozent von 329 auf 1.320 Betroffene gab es auch in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen. „Schlafstörungen bei Jugendlichen sollten als Alarmsignal verstanden werden. Denn sie schränken nicht nur die Leistungsfähigkeit in Schule, Universität und Beruf ein. Schlafstörungen können auch ein Hinweis auf psychische Erkrankungen sein“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Daher sollten Schlafstörungen bei einem Arztbesuch angesprochen werden.

Frauen wegen Schlafstörungen häufiger in ärztlicher Behandlung

Insgesamt waren im Jahr 2018 in Schleswig-Holstein rund 29.000 Frauen wegen einer Schlafstörung in ärztlicher Behandlung und rund 17.000 Männer. „Statt sofort auf Schlafmittel zurückzugreifen, die bei fahrlässigem Gebrauch abhängig machen können, sollten Betroffene den Ursachen ihrer Schlafstörung auf den Grund gehen. Wer mit Entspannungstechniken Erholungsphasen im Alltag integriert und vor dem Zubettgehen lernt, abzuschalten, findet meist einen besseren Schlaf“ so Hillebrandt. Wissenschaftlich erprobte Online-Trainings könnten dafür gerade für junge Leute ein wichtiger Wegbegleiter sein. Das Programm „HelloBetter Schlafen“, das die Barmer ihren Versicherten kostenlos zur Verfügung stellt, basiert auf Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie. Es beinhaltet Entspannungsübungen, Strategien gegen Grübeln und negative Gedanken sowie ein interaktives Schlaftagebuch. Auf eigenen Wunsch hin können die Trainings auch von einem Coach virtuell begleitet werden. Die Wirksamkeit des Schlaftrainings wurde im Rahmen klinischer Studien wissenschaftlich belegt. Allerdings soll es keinen Arztbesuch ersetzen, sondern ergänzend eingesetzt werden.

Weitere Informationen zum Online-Training „HelloBetter Schlafen“: www.barmer.de/g102044