Kiel, 27. August 2020 – Immer mehr Teenager in Deutschland schlafen schlecht. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. Während Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2005 bei 9.167 Personen im Alter von 15 bis 19 Jahren eine Schlafstörung diagnostizierten, waren in 2018 bereits 25.116 junge Leute betroffen. Das entspricht einer Steigerung von 174 Prozent. Ein massives Plus um 168 Prozent von 17.042 auf 45.597 Betroffene gab es auch bei den jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr. Erst ab dem 40. Lebensjahr flacht dieser Trend leicht ab.
„Auch jüngere Menschen dürfen anhaltende Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sind unangenehm und machen krank. Dabei wird nicht nur die Leistungsfähigkeit im Beruf und beim Sport eingeschränkt, sondern sie können auch erste Hinweise auf psychische Erkrankungen sein“, erklärt Dr. Bernd Hillebrandt Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Daher sollten Schlafstörungen beim nächsten Arztbesuch angesprochen werden.
Schlafstörungen vor allem im Westen und Süden der Republik
Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, wurden im Jahr 2018 bundesweit bei etwa 1,76 Millionen Menschen Schlafprobleme diagnostiziert. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Vor allem im Westen und Süden liegen die Menschen nachts wach. Gemessen an der Einwohnerzahl sind die häufigsten Schlafstörungen im Saarland, in Bayern und in Rheinland-Pfalz zu beobachten. In diesen drei Bundesländern waren 29,8 beziehungsweise 24,7 und 24,5 Menschen je 1.000 Einwohner von unruhigem oder fehlendem Schlaf betroffen.
Norddeutsche schlafen besser
Ruhigere Nächte hatten dagegen die Norddeutschen: in Mecklenburg-Vorpommern schliefen nur 15,9 von 1.000 Einwohnern schlecht, in Schleswig-Holstein waren es 16,5 von 1.000 Einwohnern. In Sachsen-Anhalt gab es bundesweit die wenigsten Schlafstörungen, dort hatten nur 14,9 von 1.000 Einwohner nachweislich Schlafprobleme. „Zwischen den Bundesländern gibt es massive regionale Unterschiede bei der Anzahl der Personen, die Schlafstörungen haben. Diese Ergebnisse sind rein medizinisch nicht erklärbar. Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich“, sagt Hillebrandt.