Pressemitteilungen aus Schleswig-Holstein

2017 wieder mehr Rotavirus-Infektionen - Bereits über 1.000 Erkrankungen in Schleswig-Holstein

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Kiel, 7. November 2017 - In diesem Jahr wurden beim Robert Koch-Institut bis Mitte Oktober bereits 1.019 Rotavirus-Infektionen in Schleswig-Holstein registriert. Dies sind 61 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahres-Zeitraum. Im gesamten Jahr 2016 waren es 717 Fälle. Die mit Abstand meisten Erkrankungsfälle wurden dabei in diesem Jahr aus Nordfriesland gemeldet. Während hier 109 Fälle auf 100.000 Einwohner kommen, sind es im Kreis Rendsburg-Eckernförde nicht einmal sechs. „Rotaviren verursachen Durchfall, Erbrechen und Fieber. Das kann vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden, weil sie sehr schnell viel Flüssigkeit verlieren“, warnt Thomas Wortmann, Landesgeschäftsführer der Barmer für Schleswig-Holstein.

Hochansteckend und extrem widerstandsfähig

Rotaviren sind hochansteckend und extrem widerstandsfähig. Außerhalb des Körpers können die Krankheitserreger mehrere Tage überleben. Schon wenige Viruspartikel genügen, um eine Infektion auszulösen. Infizierte scheiden die Krankheitserreger etwa eine Woche lang aus, über die Toilette oder Windeln gelangen sie an die Hände von Erwachsenen oder anderen Kindern, von dort an Türgriffe, auf Wickeltische oder Spielzeug. „Das setzt eine lehrbuchhafte Ansteckungsspirale in Gang. Handhygiene ist also enorm wichtig“, so Wortmann.

Babys sollten frühzeitig Schluckimpfung erhalten

Bei größeren Kindern und Erwachsenen nimmt die Erkrankung in der Regel keinen so schweren Verlauf, weil das Immunsystem schon mehrfach mit den Erregern konfrontiert wurde und dementsprechend trainiert ist. Anders bei Säuglingen und Kleinkindern: Gut die Hälfte der an Rotaviren Erkrankten muss im Krankenhaus behandelt werden. Die Barmer rät daher zur Schluckimpfung gegen das Rotavirus, die aus zwei bis drei Impfungen besteht. „Schon im Alter von sechs bis zwölf Wochen sollte bei Babys mit der Schluckimpfung gegen Rotaviren begonnen werden. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt, also genau für die Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, betont Wortmann.

Mehr zur Rotaviren-Impfung unter www.barmer.de/a000090.