Kiel, 28. Mai 2021 – Der Anteil der erwachsenen Raucherinnen und Raucher in Schleswig-Holstein ist mit 24,2 Prozent weiter rückläufig – so steht es im Tabakatlas 2020 des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) in der Helmholtz-Gesellschaft. „Dennoch dürfen wir nicht nachlassen. Wir müssen immer wieder auf die Gefahren des Tabakkonsums hinweisen“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai. Er sagt dies auch mit Blick darauf, dass die Zahl der durch Rauchen bedingten Todesfälle im bundesweiten Vergleich in Schleswig-Holstein am höchsten ist. Laut Tabakatlas liegt der Anteil der tabakbedingten Todesfälle in Schleswig-Holstein von Männern bei 21,1 Prozent und von Frauen bei 12,8 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt beträgt hier bei Männern 17,7 Prozent und neun Prozent bei den Frauen. „Wer raucht, erhöht sein Risiko todbringende Erkrankungen zu bekommen. Tabak kann verschiedene Krebserkrankungen auslösen: von der Lunge über die Speiseröhre, den Kehlkopf und die Mundhöhle bis zur Brust, den Darm oder das Knochenmark“, so Hillebrandt. Ebenso erhöhe das Rauchen das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.
Zigarettenstummel kann bis zu 1.000 Liter Wasser verunreinigen
Neben den gesundheitlichen Problemen für sich selbst lösten Raucherinnen und Raucher durch ihren Tabakkonsum enorme Umweltschäden aus. „Exemplarisch ist die Verschmutzung durch Zigarettenstummel zu nennen“, sagt der Landeschef der Barmer. „Herumliegende Zigarettenstummel können vom Regen ausgewaschen werden. Die Stoffe gelangen in Flüsse, Gewässer und ins Grundwasser. Eine Zigarette kann dabei nach Angaben von Experten bis zu 1.000 Liter Wasser mit einer zu hohen Nikotinbelastung verunreinigen.“ Ebenso leide das Klima allein schon durch die Zigarettenproduktion. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss für die Herstellung von 300 Zigaretten ein Baum gefällt werden. Allein zum Trocknen des Tabaks würden pro Jahr 11,4 Millionen Tonnen Holz benötigt.
Raucherentwöhnung ist ein zentrales Thema für die Barmer
„Wegen des hohen Gefährdungspotenzials für Mensch, Tier und Umwelt ist die Raucherentwöhnung für uns als Barmer ein zentrales Thema“, so Hillebrandt. Mit umfangreichen Artikeln und Kampagnen klärt die Krankenkasse über die Möglichkeiten auf. „Unsere Versicherten werden direkt und unmittelbar bei der Raucherentwöhnung unterstützt.“ Dies geschehe auf unterschiedlichen Wegen. Dazu gehört das digitale Angebot „SQUIN – Smoke Quit Win!“. Mit Hilfe dieses Tools, das die Barmer ihren Mitgliedern kostenlos zur Verfügung stellt, motivieren sich Raucherinnen und Raucher in einer kleinen Gruppe, um ihre Sucht loszuwerden. „Man muss täglich nur etwa zehn Minuten investieren, um mit dem Einstieg in den Ausstieg anzufangen“, sagt Hillebrandt. Dabei sei das Programm, in dem die Versicherten anonym bleiben können, wissenschaftlich überprüft.
In einem Sucht-Special hat die Barmer zahlreiche Informationen rund um die Gefahren durch das Rauchen zusammengefasst. Ebenso gibt es wertvolle Tipps, wie man die Sucht loswerden kann: www.barmer.de/a006146.