Pressemitteilungen 2022

Der Paketbote hat Rücken – Viele Krankheitstage bei Beschäftigten der Zustellbranche

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Kiel, 1. Dezember 2022 – In Schleswig-Holstein fehlen Beschäftigte von Post- und Zustelldiensten sowie aus der Lagerwirtschaft überdurchschnittlich lange krankheitsbedingt im Job. Das geht aus einer Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach waren schleswig-holsteinische Beschäftigte der Berufsgruppe „Lagerwirtschaft, Post und Zustellung, Güterumschlag“ vergangenes Jahr durchschnittlich 25,8 Tage krankgeschrieben. Fast sieben Tage länger als alle anderen Erwerbspersonen in Schleswig-Holstein, die branchenübergreifend im Schnitt 19,1 Tage krankheitsbedingt fehlten. Auch der Krankenstand fällt bei Zustellern mit 7,1 Prozent deutlich höher aus als im Landesdurchschnitt mit 5,2 Prozent. „Für die langen Fehlzeiten sind in der Berufsgruppe der Zusteller vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen verantwortlich. Pro Beschäftigtem haben wir 8,4 Arbeitsunfähigkeitstage mit einer entsprechenden Diagnose ermittelt. Das sind 91 Prozent mehr Fehltage als im schleswig-holsteinischen Durchschnitt, der bei 4,4 Krankheitstagen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen liegt“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Ähnlich sehe es bei Verletzungen aus, was nicht verwunderlich sei. „Eine Tätigkeit im Büro lässt sich oft auch mit einer leichten Fußverletzung ausüben. Erst recht, wenn die Möglichkeit besteht, von Zuhause aus zu arbeiten. Bei Briefträgern wird eine Fußverletzung wohl eine längere Krankschreibung verursachen“, so Hillebrandt. Durch große Rabattaktionen und das Vorweihnachtsgeschäft dürften Beschäftigte der Branche in diesen Tagen besonders gefordert sein. Der Bundesverband Paket- und Expresslogistik rechne damit, dass Kurier-, Express- und Paketdienstleister allein im November und Dezember dieses Jahres 750 Millionen Sendungen zustellen werden. „Ein maßvoller Umgang mit Post- und Lieferdienstleistungen kann helfen, die Branche in den kommenden drei Wochen zu entlasten. Wer seine Weihnachtsgeschenke anliefern lässt, kann beispielsweise darauf achten, dass möglichst viele Artikel in einer Bestellung zusammengefasst werden“, appelliert Hillebrandt.

Hintergrund:
Der Auswertung liegen die anonymisierten Arbeitsunfähigkeitsdaten von rund 154.000 bei der Barmer versicherten Erwerbspersonen aus Schleswig-Holstein im Alter von 15 bis 64 Jahren aus dem Jahr 2021 zugrunde. Als Erwerbspersonen zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Arbeitslosengeld-I-Empfänger und Selbstständige, die bei der Barmer versichert sind und Anspruch auf Krankengeld haben.

Kontakt für die Presse:

Torsten Nowak
Pressesprecher Barmer Schleswig-Holstein
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