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Barmer-Studie: Zwei von fünf Pflegekräften fühlen sich nicht wertgeschätzt und denken über Berufsaufgabe nach

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Kiel, 21. März 2024 – Pflegekräfte in Schleswig-Holstein fühlen sich häufiger regelmäßig ausgelaugt und denken öfter über eine Berufsaufgabe nach als ihre Kolleginnen und Kollegen bundesweit. Dies sind die auffälligen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die die Barmer gemeinsam mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) bundesweit durchgeführt hat. Demnach geben 56,7 Prozent der schleswig-holsteinischen Pflegekräfte an, sich häufig regelmäßig ausgelaugt zu fühlen. Bereits 40,5 Prozent der Pflegekräfte im nördlichsten Bundesland haben in den vergangenen zwölf Monaten über eine Berufsaufgabe nachgedacht. In der ersten Befragung zum Zeitraum vor der Pandemie hatten sich nur 17,7 Prozent mit diesem Gedanken beschäftigt. Einen möglichen Grund für die regionalen Unterschiede bei der Arbeitszufriedenheit von Pflegekräften sieht die Barmer in Arbeitsklima und Führungskultur: „Unsere Studie zeigt, dass Pflegerinnen und Pfleger, die angeben, in einer wertschätzenden Umgebung zu arbeiten und persönliche Entwicklungschancen zu haben, zufriedener mit ihrer Arbeit sind und ein besseres Wohlbefinden haben“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.

Gute Führungskultur macht den Unterschied

So geben lediglich 16,2 Prozent der Pflegekräfte in Schleswig-Holstein an, regelmäßig Wertschätzung zu erfahren, bundesweit sind es 23,8 Prozent. Regelmäßiges Feedback von ihrer Führungskraft erhalten hierzulande noch weniger, nämlich nur 8,3 Prozent (Bundesdurchschnitt 28,3 Prozent). Nur 18,9 Prozent der Pflegekräfte in Schleswig-Holstein geben an, dass ihre Führungskräfte für gute Entwicklungsmöglichkeiten sorgen würden. Der Bundesdurchschnitt liegt in diesem Punkt mit 27 Prozent allerdings ebenfalls deutlich höher. Die Barmer sieht nach Veröffentlichung der Studie nun die Arbeitgeber am Zug: „Wer zur Arbeitszufriedenheit seiner Pflegekräfte beitragen möchte, sollte seine Führungskräfte im Sinne einer gesunden Führung schulen“, sagt Hillebrandt.

Gesundheitszustand vor der Corona-Pandemie besser

Für die „Pflegestudie 2.0. Ressourcen- und Belastungsanalyse bei Pflegekräften“ wurden zum zweiten Mal mehr als 1.000 Pflegekräfte befragt und zusätzlich qualitative Interviews mit jungen Pflegekräften und Führungskräften geführt. In der ersten Pflegestudie im Jahr 2022 wurde auch nach der Situation vor der Pandemie gefragt. In Hinblick darauf hatten damals noch fast drei Viertel (73,4 Prozent) der Befragten in Schleswig-Holstein ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut angegeben. Zum Zeitpunkt der zweiten Befragung, im Sommer 2023, schätzten in Schleswig-Holstein nur noch etwas über die Hälfte der Pflegekräfte (51,3 Prozent) ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut ein.

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Der jetzt veröffentlichte Studienband der Pflegestudie 2.0 kann hier abgerufen werden: www.barmer.de/pflegestudie

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