Zu sehen ist eine Frau mit geschlossenen Augen. Mit der einen Hand fasst sie sich in den Nacken, mit der anderen an die Stirn. Die Stelle der Berührung, der vermeintliche Schmerzpunkt, ist rot eingefärbt.
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Barmer-Analyse zur Migräne – Frauen überproportional betroffen

Lesedauer unter 2 Minuten

Kiel, 28. Juni 2024 – Frauen leiden dreimal häufiger an Migräne als Männer. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach erhielten im Jahr 2022 in Schleswig-Holstein rund 56 Frauen je 1.000 Einwohnerinnen und 17 Männer je 1.000 Einwohner eine entsprechende Diagnose. Die Erkrankung tritt in allen Berufsgruppen auf und kommt vor allem im mittleren Alter von 50 bis 59 Jahren vor. In sämtlichen Einkommensschichten kommt Migräne relativ gleich häufig vor, abgesehen von Spitzenverdienerinnen und -verdienern. „Migräne hat viele Ursachen und Ausprägungen und kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Daher ist es wichtig, dass Betroffene bei Bedarf eine passgenaue multimodale Schmerztherapie bekommen, die auf den konkreten Einzelfall abstellt“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.

Migräne vor allem in Kiel und Lübeck

Nach der Barmer-Auswertung sind auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte Kiel mit 4,4 Prozent und Lübeck mit 4,3 Prozent Hotspots der Migräne-Erkrankungen. Am geringsten betroffen sind die Kreise Stormarn mit 3,2 Prozent und Nordfriesland mit 3,3 Prozent, die deutlich unter dem Landesschnitt von 3,7 Prozent liegen. „Rein medizinisch sind die regionalen Unterschiede bei der Häufigkeit von Migräne nicht erklärbar. Eventuell spielen unterschiedliche Altersstrukturen, oder verschiedene Versorgungsmuster eine Rolle. Um den regionalen Besonderheiten auf den Grund zu gehen, sind weitere Untersuchungen erforderlich“, sagt Barmer-Landeschef Hillebrandt.

Symptome, Ursachen und Auslöser

Migräneanfälle sind in der Regel gekennzeichnet durch pochenden, stechenden Schmerz auf einer Kopfseite. Lärm- und Lichtempfindlichkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen können weitere Symptome sein. Die genauen Ursachen der Krankheit sind nicht vollständig geklärt. Neben genetischer Veranlagung können bestimmte chemische Entzündungsprozesse eine Migräneattacke auslösen. Wetterumschwünge, Stress, hormonelle Schwankungen während der Menstruation, unregelmäßiger Schlaf, aber auch Geruchs- und Lärmbelästigungen können ebenfalls individuelle Auslöser einer Migräneattacke sein. „Migräne hat viele Facetten. Deshalb ist es wichtig, dass vor allem Betroffene mit Risikofaktoren für eine Chronifizierung eine multimodale Therapie bekommen. Eine solche individuelle Behandlung lässt sich auch berufsbegleitend durchführen und so gut in den Alltag integrieren“, sagt Barmer-Landesgeschäftsführer Hillebrandt.

Mit Ausdauersport vorbeugen

Menschen mit Migräne sollten sich vor der dauerhaften Einnahme von Schmerzmitteln unbedingt in der Arztpraxis beraten lassen. Insbesondere Maßnahmen wie Entspannungstraining, progressive Muskelentspannung nach Jacobson sowie Ausdauersport seien nach Einschätzung von Ärztinnen und Ärzten in vielen Fällen empfehlenswert. „Prävention verhindert zwar nicht den nächsten Migräneanfall, kann aber seine Häufigkeit, Intensität und Dauer erheblich verringern“, sagt Hillebrandt.

Service für Redaktionen

Zu sehen ist die Grafik "Migräne vor allem in Thüringen"

Weitere Informationen und interaktive Grafiken zu dem Thema stehen auf der Homepage des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung bereit unter: www.bifg.de/atlas/migraene-kopfschmerz.

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