Kiel, 4. Oktober 2024 – Läuse sind nur zwei bis drei Millimeter groß und verursachen starken Juckreiz sowie Entzündungen der Kopfhaut. Besonders häufig treten sie in Kitas und Schulen nach den Sommerferien auf, vor allem bei Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren. In Schleswig-Holstein zeigen die Verordnungszahlen für Läusemittel in dieser Altersgruppe einen steigenden Trend: 2021 wurden 324 Rezepte für Barmer-versicherte Kinder ausgestellt, 2022 waren es 424 und 2023 bereits 658. Da viele Mittel selbst bezahlt werden müssen, ist die tatsächliche Zahl der Betroffenen vermutlich höher. „Läuse sind zwar lästig, aber in der Regel ungefährlich. Es ist wichtig, sie schnell zu bekämpfen, um Entzündungen an der Kopfhaut und eine weitere Ausbreitung zu verhindern“, erklärt Nadja Dörr, Apothekerin bei der Barmer. Sie betont zudem, dass das Vorurteil über einen Zusammenhang zwischen unzureichender Körperhygiene und Läusen unbegründet sei. Läuse setzten sich auch in sauberen Haaren fest. Enge Kontakte in Kitas und Schulen förderten vielmehr die Verbreitung dieser Parasiten.
Läusebefall erkennen – Der Läusekamm als wichtiges Hilfsmittel
Sobald in der Kita Lausbefall gemeldet wird, sollten Eltern ihre Kinder regelmäßig auf Kopfläuse untersuchen. „Der beste Weg, Läuse zu entdecken, ist die Verwendung eines Läusekamms“, erklärt Apothekerin Nadja Dörr. Diese Kämme seien in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich. Um die Eier, auch Nissen genannt, zu finden, sollte der Kamm direkt auf der Kopfhaut angesetzt und durch das angefeuchtete Haar gezogen werden. Anschließend könne man den Kamm auf Küchenpapier abstreifen, um nach Läusen oder Eiern zu suchen. Dörr empfiehlt zudem, alle Familienmitglieder zu untersuchen, da alle Infizierten eine Therapie benötigten, die aus Auskämmen und der Anwendung eines Läusemittels bestehe.
Therapie gegen Läuse – Wichtige Hinweise zur Anwendung
Zur Bekämpfung von Kopfläusen stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, die Insektizide, das Silikon-Öl Dimeticon oder dickflüssiges Paraffin enthalten. „Es ist wichtig, die Packungsbeilage genau zu lesen und die empfohlene Einwirkdauer einzuhalten“, betont die Barmer-Apothekerin. Da viele Mittel nicht alle Eier beim ersten Mal abtöteten, sollte die Therapie am neunten oder zehnten Tag wiederholt werden, um Larven und neue Eier zu bekämpfen. Zusätzlich sollten Schlafanzüge, Bettwäsche und Handtücher bei 60 Grad gewaschen werden. Kämme und Bürsten könnten in heißer Seifenlösung gereinigt werden. Kuscheltiere, die nicht heiß gewaschen werden können, sollten für drei Tage in eine Plastiktüte gepackt werden. Eine Desinfektion der Wohnung oder der Einsatz von Insektiziden sei nicht notwendig. Für Kinder bis 12 Jahre könnten viele Läusemittel auf Kassenrezept verordnet werden.
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