Kiel, 16. Januar 2018 - Statistisch gesehen kommen auf 100 schleswig-holsteinische Beschäftigte im Jahr durchschnittlich 126 Krankmeldungen. Dies zeigen die regelmäßigen Auswertungen der Barmer Gesundheitsreporte auf, für die Arbeitsunfähigkeitsdaten zu den erwerbstätigen Versicherten der Barmer im Land ausgewertet werden. Mehr als einem Viertel der ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (27 Prozent) liegen Krankheiten des Atmungssystems wie akute Atemwegsinfektionen oder Bronchitis zugrunde. Weitere 15 Prozent der Krankschreibungen sind auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück zu führen, vor allem auf Rückenschmerzen.
Auf Platz drei der häufigsten Krankmeldungen folgen mit einem Anteil von knapp 12 Prozent bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten, worunter die Ärzte insbesondere eine infektiöse Gastroenteritis und Kolitis angeben. Zur TOP-5-Liste gehören darüber hinaus Krankheiten des Verdauungssystems (z.B.Krankheiten der Zähne, nichtinfektiöse Gastroenteritis) mit einem Anteil von 11 Prozent und Verletzungen mit einem Anteil von acht Prozent. „In den letzten Jahren hat es nur geringfügige Abweichungen bei der Zahl der Krankmeldungen gegeben. Nur bei den Atemwegserkrankungen schwankt die Zahl deutlicher. Ausschlaggebend dafür ist, wie stark oder schwach die Erkältungs- und Grippewelle in der Wintersaison verläuft“, fasst Schleswig-Holsteins Barmer Pressesprecher Wolfgang Klink zusammen.
Verteilung der Fehltage
Die vorgenannten Krankschreibungen führen dazu, dass jeder Erwerbstätige durchschnittlich an 17,8 Tagen im Jahr krankheitsbedingt arbeitsunfähig ist. 4,1 Fehltage – und damit der höchste Anteil – entfällt auf Muskel-Skelett-Erkrankungen (23,3 Prozent). Obwohl nur 7,5 Prozent der Krankmeldungen wegen einer psychischen Erkrankung erfolgt, haben diese mit durchschnittlich 3,7 Arbeitsunfähigkeitstagen im Jahr einen Anteil von 20,9 Prozent an den Arbeitsunfähigkeitstagen. Dies ist auf die zumeist längere Arbeitsunfähigkeitsdauer zurück zu führen. Mit Anteilen von 12,0 Prozent folgen Atemwegserkrankungen sowie mit 11,7 Prozent Verletzungen (jeweils 2,1 Tage pro Jahr).
Geschlechtsspezifische Unterschiede
Betrachtet man die Geschlechter separat, zeigen sich einige Abweichungen. Insgesamt kommen beim männlichen Geschlecht auf 100 erwerbstätige Versicherte durchschnittlich 119 Krankmeldungen mit 16,8 Arbeitsunfähigkeitstagen je Erwerbstätigem. Beim weiblichen Geschlecht sind es 134 Arbeitsunfähigkeitsfälle mit 18,9 Arbeitsunfähigkeitstagen. Bei Frauen sind mit einem Anteil von 7,1 Prozent psychische Erkrankungen die fünfthäufigste Ursache für Krankschreibungen. Ihr Anteil an den Arbeitsunfähigkeitstagen ist mit 24,8 Prozent (4,7 Fehltage je Erwerbstätiger) sogar der höchste. „Die Auswertungen spiegeln die unterschiedlichen Belastungen wider. Sie zeigen darüber hinaus auf, wo die Schwerpunkte von betrieblicher Gesundheitsförderung liegen und welche Rolle dabei geschlechtsspezifische Besonderheiten spielen“, so Klink.
Weitere Informationen zum Barmer Gesundheitsreport für Schleswig-Holstein gibt es hier.