Kiel, 18. Oktober 2022 – Schleswig-Holstein liegt mit einer Gesamtmorbidität von 96 Prozent leicht unter dem Bundesdurchschnitt und ist das sechst gesündeste Bundesland. Die gesündesten Menschen in Schleswig-Holstein leben im Herzogtum Lauenburg sowie in den Landkreisen Nordfriesland und Pinneberg. Am stärksten belastet sind der Landkreis Ostholstein und die Stadt Lübeck mit einer Gesamtbelastung von 106 Prozent. Das geht aus dem heute in Kiel vorgestellten Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Der Atlas zeigt auf der Basis anonymisierter und standardisierter Versichertendaten, wie stark die Bevölkerung in Schleswig-Holstein von Krankheit betroffen ist. Er zeigt auch, dass die Krankheitslast tendenziell abhängig vom Einkommen ist. Bemerkenswert ist außerdem, dass insbesondere in der Branche ‘Öffentliche Verwaltung‘ die Krankheitslast oftmals sehr hoch ist. „Der Morbiditäts- und Sozialatlas bietet ein realistisches Bild zur gesundheitlichen Situation der Menschen in Schleswig-Holstein. Er ermöglicht darüber hinaus detaillierte Aussagen zu ausgewählten Krankheiten, zeigt regionale Unterschiede und stellt den Einfluss von Geschlecht, Alter, Einkommen, Bildung und Branche auf die Krankheitslast dar. Interaktive Grafiken erleichtern den Zugang dabei enorm“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.
Muskel-Skelett-Erkrankungen und chronischer Schmerz eher selten
Laut dem Morbiditäts- und Sozialatlas ist Schleswig-Holstein das Flächenland mit den zweitwenigsten Muskel-Skelett-Erkrankungen. Mit 210 Betroffenen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt die Rate neun Prozent unter dem Bundesschnitt. Am gesündesten ist Flensburg mit 190 Fällen je 1.000 Einwohner, gefolgt vom Landkreis Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg mit rund 192 Erkrankten, während es im Landkreis Dithmarschen 244 Fälle gibt. Darüber hinaus hat Schleswig-Holstein mit 46 Erkrankten je 1.000 Einwohner rund zwanzig Prozent weniger Fälle an chronischem Schmerz als im Bundesschnitt. „Der Atlas zeigt, dass verstärkt Frauen unter chronischem Schmerz leiden“, sagt Dr. Hillebrandt. Mit solchen Erkenntnissen könne der Atlas wichtige Impulse für die Prävention setzen. Dabei gehe es zum Beispiel um die Frage, wie die Barmer ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement noch zielgruppengerechter ausbauen könne.
Den Morbiditäts- und Sozialatlas erreichen Sie unter: www.bifg.de/atlas.