Pressemitteilungen 2023

Rekordkrankenstand in Schleswig-Holsteins Altenpflege

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Kiel, 7. Juli 2023 – Schleswig-Holsteins Altenpflegekräfte waren im Jahr 2022 länger als alle anderen Beschäftigten krankgeschrieben. Der Krankenstand dieser Berufsgruppe lag auch im Vergleich zu den Vorjahren auf Rekordniveau. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports. So waren schleswig-holsteinische Altenpflegekräfte im Jahr 2022 durchschnittlich an 39,3 Tagen arbeitsunfähig erkrankt. Das entspricht einem Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem im Schnitt 30 Fehltage ebenfalls zu einem der höchsten Krankenstände führten. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in der Altenpflege lag im Jahr 2022 rund 60 Prozent über dem schleswig-holsteinischen Durchschnitt von rund 24,6 Tagen. Das ist der höchste je bei der Barmer registrierte Wert für diese Berufsgruppe. „Die Zahlen machen deutlich, welch hoher gesundheitlicher Belastung die Beschäftigten in Schleswig-Holsteins Altenpflege ausgesetzt sind, sowohl körperlich als auch seelisch. Die Pflegekräfte brauchen strukturelle Veränderungen in ihrer Arbeitswelt sowie einen weiteren Ausbau der Digitalisierung. Ein erster wichtiger Ansatz dafür wäre eine veränderte Personalbemessung, in der Aufgaben zwischen Pflegefachkräften und Pflegehilfskräften ausbildungsgerecht verteilt werden“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. 

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Hauptursache

Aus dem Barmer-Gesundheitsreport geht weiter hervor, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen, die häufig in der Form von Rückenleiden auftreten, im Jahr 2022 ursächlich für die meisten Fehltage in Schleswig-Holsteins Altenpflege waren. Rund 9,1 Tage waren Beschäftigte in dieser Branche aufgrund entsprechender Diagnosen krankgeschrieben. „Hohe Krankenstände können zum Teufelskreis werden, wenn sich die Arbeitslast in krankheitsbedingt verkleinerten Teams auf immer weniger Schultern verteilt. Die dann entstehenden Überlastungen können zu weiteren, längeren Arbeitsunfähigkeiten führen“, so Hillebrandt. Es bringe nichts, beispielsweise auf das Ende der Grippesaison zu hoffen. Nur durch strukturelle Veränderungen könne ein solcher Teufelskreis durchbrochen werden. In der schleswig-holsteinischen Altenpflege führten psychische Erkrankungen zu im Schnitt rund 8,8 Arbeitsunfähigkeitstagen, Atemwegserkrankungen zu 5,6 Fehltagen. Für im Schnitt rund 3,7 Fehltage seien Verletzungen ursächlich gewesen. Mit im Schnitt 53 Arbeitsunfähigkeitstagen pro Kopf im Jahr 2022 trugen Beschäftigte aus der Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen die höchste Krankheitslast.

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Torsten Nowak
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