Kiel, 10. April 2018 – Rund 80.000 Schleswig-Holsteiner leiden an einer Schuppenflechte, in 90 Prozent der Fälle dauerhaft. Da die Psoriasis neben Juckreiz, roter Haut und weiß-silbrigen Schuppen häufig Begleiterkrankungen aufweist, rät die Barmer, neben der fachgerechten Behandlung der Haut den allgemeinen Gesundheitszustand regelmäßig zu kontrollieren. „Wer unter einer Schuppenflechte leidet, hat in der Regel mindestens eine weitere Erkrankung wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkerkrankungen oder Depressionen. Daher ist es wichtig, die entsprechenden Werte regelmäßig zu überprüfen“, sagt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer.
Schuppenflechte verdoppelt Diabetes-Risiko
„Die Psoriasis gilt heute als chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der die Hautveränderungen nur ein Aspekt sind. Sie beeinflusst das Immunsystem“, so Petzold. Das Risiko eines Patienten mit Schuppenflechte für Typ-2-Diabetes sei im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung etwa doppelt so hoch. Auch Depressionen träten bei Psoriasis-Betroffenen etwa doppelt so häufig auf, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sogar 3,5-mal so oft. Mehr als doppelt so häufig komme es außerdem zu Komplikationen wie beispielsweise einem Herzinfarkt. „Um den gesundheitlichen Risiken einer Schuppenflechte zu begegnen, ist eine frühzeitige Diagnose von begleitenden Erkrankungen wichtig“, erläutert Petzold.
Rückfettende Produkte und Entspannungstechniken können helfen
Wer an Hautveränderungen leide, werde vor allem mit hornlösenden und antientzündlichen Cremes, Salben oder medizinischen Ölbädern behandelt. Je nach Ausprägung komme auch eine Lichttherapie mit oder ohne UV-Strahlung zum Einsatz. „Wichtig bei Schuppenflechte ist die regelmäßige Hautbehandlung mit rückfettenden Produkten. Man sollte zudem nur kurz lauwarm duschen und sich danach abtupfen“, rät Petzold. Medikamente in Form von Tabletten oder Spritzen, die die Aktivität des Immunsystems reduzieren, wirkten nicht nur auf der Haut, sondern auch gegen Entzündungen etwa an betroffenen Gelenken. Viele Patienten mit Psoriasis profitierten von Entspannungstechniken wie etwa Yoga und sollten Stress vermeiden.