Kiel, 18. April 2023 – In Schleswig-Holstein halten 76 Prozent der 14- bis 17-Jährigen das Thema Gesundheit für sehr wichtig. Es steht damit an dritter Stelle nach der Familie mit 81 Prozent und Freunden mit 82 Prozent. Das geht aus der aktuellen Sinus-Jugendstudie Klimawandel und Gesundheit im Auftrag der Barmer hervor. „45 Prozent der Befragten im nördlichsten Bundesland gaben an, dass die Gesundheit in den nächsten 15 Jahren für sie selbst noch wichtiger werden wird“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.
Jugend sieht sich durch Anstieg des Meeresspiegels bedroht
In Schleswig-Holstein werde dem Thema Klimawandel laut Studie eine tendenziell überdurchschnittlich hohe Bedeutung beigemessen. Deutlich häufiger als im bundesdeutschen Durchschnitt hätten Jugendliche hier große Sorgen vor dem Klimawandel. Stark überdurchschnittlich sei insbesondere die Furcht vor häufigeren extremen Wetterphänomenen. Noch größer sei der Unterschied zum Bundesdurchschnitt bei der Besorgnis vor einem Meeresspiegelanstieg. Hierin könne ein Effekt der besonderen geografischen Lage gesehen werden. Die Bedeutung des Klimawandels sei für mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten Jugendlichen sehr wichtig, für unwichtig erachteten den Klimawandel nur drei Prozent – gegenüber zehn Prozent der Befragten bundesweit. Auf die Frage, vor welchen Klimawandelfolgen die größte Furcht bestünde, wurde von 62 Prozent der befragten Jugendlichen die Zunahme von extremen Wetterphänomenen genannt, ebenfalls deutlich mehr als im bundesweiten Mittel (55 Prozent). Der Verlust des Lebensraums für Tiere und Menschen mache 45 Prozent zu schaffen. „Auffällig ist, dass in Schleswig-Holstein als Küstenland 39 Prozent der Befragten der Anstieg des Meeresspiegels Sorge bereitet. Bundesweit liegt dieser Wert bei lediglich 28 Prozent“, so Hillebrandt. Kriege um Trinkwasser verängstigten 25 Prozent der Jugendlichen in Schleswig-Holstein.
Tropische Erkrankungen gefürchtet
Laut der Sinus-Jugendstudie hätten 31 Prozent Furcht vor negativen Klimafolgen für ihre Gesundheit und damit weit mehr als der Bundesdurchschnitt von 23 Prozent. 27 Prozent der Befragten seien zudem der Meinung, dass tropische Erkrankungen das größte gesundheitliche Problem würden, was durch den Klimawandel hervorgerufen werden könne. Auf Platz zwei lägen für die schleswig-holsteinischen Jugendlichen Depressionen mit elf Prozent. Als weitere Folgen des Klimawandels würden Stress und Hitzschläge mit jeweils zehn Prozent gefürchtet. Bei der persönlichen Handlungsbereitschaft, um selbst etwas gegen den Klimawandel zu tun, läge mit 88 Prozent das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule oder der Ausbildungsstätte vorne. Immerhin 77 Prozent würden mit dem Rad zur Schule oder Ausbildung fahren. 79 Prozent hätten den Vorsatz, seltener ein neues Smartphone zu holen, und 76 Prozent würden weniger Fleisch essen. Für die Sinus-Jugendstudie seien bundesweit 2.001 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt worden, darunter 92 aus Schleswig-Holstein.
Bei Klimasorgen: Sechs Tipps für Jugendliche und Eltern unter www.barmer.de/a007676.