Kiel, 14. Februar 2020 – Fast jedes zehnte Kleinkind in Deutschland leidet unter Windeldermatitis. So stellten Ärzte im Jahr 2018 bei etwa 300.000 Kindern zwischen null und drei Jahren Entzündungen im Bereich der Windelregion fest. Dies geht aus der Hochrechnung einer aktuellen Barmer-Analyse zur Windeldermatitis hervor. „Eine Windeldermatitis sollten Eltern nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wird sie nicht umgehend behandelt, besteht die Gefahr, dass sie sich großflächig ausbreitet und die medizinische Behandlung immer schwieriger wird“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.
Allein bei der Barmer waren bundesweit durchschnittlich 9,5 Prozent der Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe betroffen. Die geringsten Betroffenenraten gab es in Hamburg mit 6,5 und Schleswig-Holstein mit 7,8 Prozent. In Brandenburg war der Anteil der Kinder mit Windeldermatitis am höchsten (12,4 Prozent).
Von der Dermatitis betroffene Kleinkinder weinen häufiger und schlafen schlechter, wenn der wunde Po sie stört. In schweren Fällen ist die Haut nicht nur gereizt, gerötet und jucke, sondern kann sich zusätzlich mit Bakterien oder Pilzen infizieren. Bei komplizierten Infektionen können sich größere Blasen bilden. Dann droht auch Gewebeschäden. „Wenn das Kleinkind über längere Zeit eine entzündete Haut hat, sollten die Eltern sich vom Kinder- oder Hautarzt beraten lassen, um mögliche Sekundärinfektionen auszuschließen“, so Hillebrandt.