Kiel, 4. Dezember 2019 – Eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) zählt zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und gilt als Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs. Eine Hochrechnung aus den Barmer-Arzneimitteldaten zeigt, dass nur etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Mädchen aus Schleswig-Holstein im Alter von 12 bis 18 Jahren einen Impfschutz gegen HPV-Infektionen haben. Dabei steht seit April 2016 für die HPV-Impfung ein Impfstoff zu Verfügung, der gegen neun verschiedene Virustypen schützt.
„Es sind einfach zu viele Mädchen unvollständig oder gar nicht gegen die HPV-Erreger geschützt. Deshalb werben wir weiterhin dafür, die HPV-Impfquote im Land zu erhöhen“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Deutschlandweit sind 53 Prozent der Teenager in dieser Altersgruppe geimpft.
1.500 Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs jährlich
Eine Infektion mit HPV verläuft meist unbemerkt, verursacht selten Beschwer-den und heilt von selbst aus. Etwa zehn Prozent der Betroffenen bleiben je-doch dauerhaft infiziert und können Tumore entwickeln. Nach Angaben des Robert Koch-Institutes erkranken in Deutschland jährlich 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 1.500 von ihnen sterben daran. Ein Großteil aller Gebärmutterhalstumore lassen sich auf HPV zurückführen. Bis zu 2.300 Männer erkranken zudem jedes Jahr an HPV-bedingtem Krebs im Anal-, Penis- oder Mundrachenbereich.
„Die HPV-Impfung ist eine sehr wirksame und auch äußerst sichere Präventionsmaßnahme gegen mehrere dieser Krebstypen. Akteure im Gesundheitswesen wie Ärzte, Gesundheitsämter und Krankenkassen, aber auch die Politik, sollten zielgerichtet über diese Impfung aufklären, um so wirksam Leben zu schützen“, mahnt Hillebrandt.
Die HPV-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung bis zum 18. Lebensjahr.
Weitere Informationen über humane Papillomaviren unter: www.barmer.de/s000099.